
Gruppenfoto der Eröffnungsredner des Potsdamer Krebskongresses (vlnr): Prof. Dr. Frank Marusch, Leiter Onkologisches Zentrum und Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Karin Jordan, Leiterin Onkologisches Zentrum und Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin, Michael Zaske, Leiter der Abteilung Gesundheit im Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg
Über 120 Interessierte folgten der Einladung des Onkologischen Zentrums des Klinikum Ernst von Bergmann und kamen am 17. Mai 2025 zum 2. Potsdamer Krebstag in die Villa Bergmann in Potsdam. Michael Zaske, Leiter Abteilung Gesundheit im Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg, eröffnete den Potsdamer Krebstag mit einem Grußwort.
Der Austausch mit anderen Betroffenen und deren Angehörigen, aber auch das aktuelle Wissen um medizinische Inhalte und damit verbundene Themen stellt für Patient*innen mit einer Krebserkrankung eine wertvolle und wichtige Hilfe dar. Mit diesem 2. Informationstag schaffte das Klinikum Ernst von Bergmann eine Plattform und brachte alle Interessensgruppen zusammen. Die über 120 Interessierten nutzen die Gelegenheit und informierten sich in abwechslungsreichen Vorträgen von Expert*innen, stellten Fragen und kamen an den zahlreichen Infoständen ins Gespräch mit Selbsthilfegruppen, anderen Betroffenen sowie den Experten des Potsdamer Klinikum EvB.
Themen in diesem Jahr waren unter anderem Nebenwirkungen der Chemotherapie sowie Behandlungsansätze bei Polyneuropathie, Darmkrebs verstehen und behandeln, minimal-invasive Chirurgie beim Lungenkarzinom, Prostatakrebsvorsorge und -früherkennung, neue Wege in der Lyphomtherapie, Angst vor dem Rezidiv, Ernährung und Krebs sowie Einblicke in die Herstellung von Chemotherapien durch das Team der Krankenhausapotheke. Raina Maria Lau der Brandenburgischen Krebsgesellschaft informierte über ambulante psychoonkologische Beratung. Im Foyer der Villa Bergmann präsentierten 12 Selbsthilfegruppen ihr vielfältiges Angebot. Auch der Kurs „Dem Krebs davon tanzen“ war gut besucht und zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie Spaß an Bewegung zu Musik das Allgemeinbefinden steigern kann.

Prof. Dr. Karin Jordan übergibt Klinikkoordinatorin Patricia Förster einen großen Blumenstrauß und unterstrich damit, dass ohne das Engagement Einzelner, dieser Tag heute nicht möglich geworden wäre.
Mit einer herzlichen Geste eröffnete Professorin Dr. med. Karin Jordan den 2. Potsdamer Krebstag. Sie machte deutlich, dass eine gute onkologische Versorgung geprägt ist durch die Menschen, die gesamtheitlich im Team rund um die Patientenversorgung wirken. „Und dazu gehören vielen kleine und große Bausteine – so auch die Organisation des heutigen Patientenkongresses. Und das geht nicht immer nur in der Arbeitszeit. Hier ist immer auch viel Ehrenamt gefragt. Und daher gilt mein besonderer Dank allen, die an der Vorbereitung und Durchführung dieses Patientenkongresses verantwortlich waren.“ Symbolisch übergab sie Klinikkoordinatorin Patricia Förster einen großen Blumenstrauß und unterstrich damit noch einmal, dass ohne das Engagement Einzelner, dieser Tag heute nicht möglich geworden wäre.
Zitate aus den Eröffnungsreden
Michael Zaske, Leiter der Abteilung Gesundheit im Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg:
„Krebs ist nach den Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Krebs ist das Wissen rund um onkologische Versorgungsketten, zu der sowohl Vorsorge und Früherkennung, als auch Behandlung, Therapie und Nachsorge gehören. Die Fortschritte bei Früherkennung und Behandlung haben die Heilungsraten in den letzten Jahren erheblich verbessert. Früherkennungsuntersuchungen bieten bei vielen Krebsarten die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung. Auch eine gesunde Lebensweise kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, senken. Sieben spezialisierte onkologische Zentren im Land Brandenburg ermöglichen eine entsprechende Behandlung bei Krebserkrankungen. Gut informierte Patientinnen und Patienten können darüber hinaus aktiv an der Gestaltung ihrer Behandlung mitwirken. In Selbsthilfegruppen oder bei Veranstaltungen, wie z.B. der heutigen, können sich auch Betroffene informieren und als Experten in eigener Sache austauschen. Acht ambulante psychosoziale Krebsberatungsstellen bieten ebenfalls unbürokratisch und schnell psychoonkologische Unterstützung und Beratung zu sozialen, sozialrechtlichen und psychologischen Themenfeldern im Rahmen von Krebserkrankungen an.“
Professorin Karin Jordan, Leiterin Onkologisches Zentrum und Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Ernst von Bergmann:
„Wir freuen uns sehr, dass wieder viele Betroffene und Angehörige den Weg zu unserem 2. Potsdamer Krebstag gefunden haben. Uns ist es ein Anliegen, den Austausch zwischen Ihnen zu fördern und zugleich aktuelles Wissen um medizinische Inhalte und modernste Therapien aus erster Hand zu teilen.“
Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin, Klinikum Ernst von Bergmann:
„Die heutige Veranstaltung richten wir ganz explizit für die Betroffenen und die Angehörigen einer Krebserkrankung aus und nehmen sie in den Mittelpunkt. Es ist extrem wichtig für die Region Potsdam und Brandenburg, dass wir hier ein zertifiziertes Onkologisches Zentrum aufgebaut haben, dass unseren Patientinnen und Patienten das Spektrum von Diagnostik bis zur ganzheitlichen Behandlung von Tumorerkrankungen anbieten kann. Und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, hier nicht stehen zu bleiben sondern die moderne Onkologie weiterzudenken. Die Onkologie steht heute an einem entscheidenden Wendepunkt: Immuntherapien, zielgerichtete Medikamente, personalisierte Behandlungspläne – wir sprechen heute immer mehr über maßgeschneiderte, individualisierte Medizin. Diese neuen Therapien bieten mehr als nur verlängerte Überlebenszeiten – sie bieten Lebensqualität.“
Aus der Videobotschaft von Gerd Nettekoven, Vorstand der Stiftung Deutsche Krebshilfe:
„Die Diagnose Krebs wirft viele Fragen auf. Nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch Familienangehörige und der Freundeskreis stehen vor einer neuen Situation, die von Unsicherheit und Sorgen geprägt ist. Angst um die Zukunft und vor der anstehenden Therapie belasten alle Beteiligten oft erheblich. In dieser schwierigen Zeit benötigen sie kompetenten Rat und Hilfe. Patientenkongresse können hierfür einen wichtigen Beitrag leisten. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Krebshilfe ein Programm zur Förderung von Patientenkongressen eingerichtet und unterstützt mit diesem auch den 2. Potsdamer Krebstag. Das Ziel: Patientenveranstaltungen pharmafrei zu gestalten, allgemeinverständliche und seriöse Informationen zu vermitteln und in enger Zusammenarbeit mit Krebs-Selbsthilfe-Organisationen durchzuführen.“
Informationen zur Deutschen Krebshilfe
Die Deutsche Krebshilfe wurde vor über 50 Jahren – am 25. September 1974 – von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Deutsche Krebshilfe Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten. Sie ist ebenfalls Mitinitiator des Nationalen Krebsplans sowie Partner der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung – unter anderem der Krebsforschung – in Deutschland. Sie finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung.
Weitere Infos: www.krebshilfe.de