Potsdam, 7. Oktober 2024

Team auf der Anästhesiologischen Intensivstation v.l. Judith Mack (Stationsleitung Medizinisch-Internistische Intensivmedizin mit Zertifikat (links), Jana Wricke (Stationsleitung Anästhesiologische Intensivstation mit Zertifikat (rechts), Sabine Brase (Geschäftsführerin Pflege-Bildung-Zukunft), Britta Dürdoth (komm. Pflegerische Zentrumsleitung Zentrum Notfall- und Intensivmedizin, AIT, IMC, Schmerztherapie)

Team auf der Anästhesiologischen Intensivstation v.l. Judith Mack (Stationsleitung Medizinisch-Internistische Intensivmedizin mit Zertifikat (links), Jana Wricke (Stationsleitung Anästhesiologische Intensivstation mit Zertifikat (rechts), Sabine Brase (Geschäftsführerin Pflege-Bildung-Zukunft), Britta Dürdoth (komm. Pflegerische Zentrumsleitung Zentrum Notfall- und Intensivmedizin, AIT, IMC, Schmerztherapie)

Die zwei Intensivstationen des Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam wurden mit dem Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF) ausgezeichnet. Die DGF bescheinigt dem Klinikum EvB damit, pflegewissenschaftliche Erkenntnisse zur Rolle der Angehörigen für Intensiv-Patientinnen und -patienten interprofessionell in der Praxis umzusetzen. Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzte sowie eine Psychologin stehen den Angehörigen interprofessionell zur Seite um sie bestmöglich zu unterstützen. Hauptkriterien der Zertifizierung sind der Verzicht auf feste Besuchszeiten und die aktive Einbindung der Angehörigen in die Entscheidungs- und Versorgungsprozesse. Das Zertifikat ist drei Jahre gültig.

„Pflegewissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass gerade für Schwerstkranke die Nähe einer vertrauten Person und die bewusste Einbindung von Angehörigen in den Aufenthalt eines Patienten auf der Intensivstation von entscheidender Bedeutung sind“, erklärt Sabine Brase, Geschäftsführerin für den Bereich Pflege – Bildung – Zukunft des Klinikum EvB in Potsdam. „Die erfolgreiche Zertifizierung als „Angehörigenfreundliche Intensivstation – Bezugspersonen jederzeit willkommen“ der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V.  unterstreicht unseren Erfolg auf dem Weg, eine mitfühlende Umgebung zu schaffen, in der Angehörige und Freunde ihren geliebten Menschen jederzeit begleiten und deren Interessen wahrnehmen können. Das ist eine Grundvoraussetzung für die Integration der Angehörigen in das therapeutische Konzept für den Intensivpatienten.“

Dass Angehörige auf den Intensivstationen jederzeit willkommen sind und als wichtiger Teil der Therapie verstanden werden, ist nur ein Teilaspekt eines umfangreichen Kriterienkatalogs, den es für die erfolgreiche Zertifizierung zu erfüllen gilt. Denn nach neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen tragen Angehörige wesentlich zur Genesung einer Patientin bzw. eines Patienten bei. Sie kümmern sich, spenden Beistand, schenken Berührungen und sind eine zentrale emotionale Stütze.

„Viele Aspekte waren bereits gelebte Praxis auf unseren Intensivstationen. Im Rahmen der Zertifizierung haben wir aber ein neues Konzept aufgesetzt und versucht, die Einbindungsmöglichkeiten der Angehörigen zu intensivieren“, so Britta Dürdoth, kommissarische pflegerische Zentrumsleitung der Intensivstationen am Klinikum EvB.

Zum Konzept der angehörigenfreundlichen Intensivstation gehört es neben offenen Besuchszeiten unter anderem auch, proaktive Angehörigengespräche zu führen, Angehörige in pflegerische Maßnahmen einzubeziehen und Kindern den Besuch ihrer Angehörigen auf der Intensivstation zu ermöglichen. Im Klinikum EvB werden Kinder während ihres Besuchs auf der Erwachsenen-Intensivstationen von einer Psychologin begleitet.

„Angehörige sind für unsere Patientinnen und Patienten das Fenster zum normalen Leben. Denn hier bei uns auf der Intensivstation ist nichts normal“, beschreibt Jana Wricke, Pflegerische Leitung der Operative Intensivstation im Klinikum EvB. „Oft reichen schon eine vertraute Stimme oder Berührungen, um den Patienten zu beruhigen und Ängste zu nehmen. In einer absoluten Ausnahmesituation bieten vertraute Personen emotionale Unterstützung und vermitteln ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit in einer fremden Umgebung. Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzte sowie unsere Psychologin stehen den Angehörigen interprofessionell zur Seite, um sie in der Zeit des Hoffens und Bangens, oft auch des Abschiednehmens, bestmöglich zu unterstützen.“

Die Intensivstationen des Klinikum EvB haben mit der Umsetzung des Konzepts der angehörigen-freundlichen Intensivstation positive Erfahrungen gemacht.