Brustkrebs

Auch in diesem Jahr steht der Oktober ganz im Zeichen des Kampfs gegen den Brustkrebs! Wir wollen gemeinsam mehr Bewusstsein für diese Erkrankung schaffen, denn jede 8. Frau erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs. Deshalb nehmen wir Sie mit auf den typischen Weg einer Brustkrebspatientin und stellen Ihnen wichtige Ansprechpartner*innen und Einrichtungen vor, die gemeinsam mit der Patientin den Kampf gegen den Krebs aufnehmen. Begleiten Sie uns bei diesem Weg durch den Pink Oktober.

Röntgenaufnahmen der Brust

Mammographie

Viele Fälle von Brustkrebs werden von den Frauen selbst entdeckt; meist zufällig beim Duschen, Eincremen oder durch das bewusste Abtasten der eigenen Brust. Daraufhin folgt der Gang zur Frauenärzt*in, die/der zur Sicherstellung einer Diagnose zur Mammographie überweist.

Bei der Mammographie handelt es sich um eine Methode zur Früherkennung von Brustkrebs und ist in erster Linie ein Verfahren der Radiologie. Dabei werden von jeder Brust zwei Röntgenaufnahmen in unterschiedlichen Positionen erstellt. Um das Brustgewebe gut darstellen zu können, wird dabei die Brust kurz zusammengedrückt. Unsere Oberärztin der Radiologie, Dr. med. Stefanie Pesditschek, ist spezialisiert auf das Mammakarzinom und analysiert im Anschluss der Untersuchung die Aufnahmen nach Veränderungen in der Struktur des Brustgewebes. Allein aufgrund der Röntgenbilder können auch Spezialist*innen wie sie nicht sicher entscheiden, ob eine Auffälligkeit gut- oder bösartig ist. Es ist daher notwendig, diese in weiteren Untersuchungen abklären zu lassen.

Übrigens: Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ohne Symptome können das Angebot des Mammographie-Screenings zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nehmen. Zum Mammographie-Screening Brandenburg West

Gewebe zur weiteren Diagnostik entnehmen

Sonographie mit Stanzbiopsie

Die nächste Anlaufstelle einer Patientin mit dem Verdacht auf Brustkrebs ist beispielsweise die Praxis von Frau Dr. med. Christine Dittmer-Grabowski.

Sie untersucht die Brust mit dem Ultraschallgerät – auch Mammasonographie genannt. Um eine gesicherte Diagnose stellen zu können, wird zusätzlich mittels einer Stanzbiopsie ein kleines Gewebestück aus der Brust entnommen. Der Eingriff ist in der Regel nicht schmerzhaft, dauert nur wenige Minuten und wird direkt in der Praxis vorgenommen. Die entnommene Probe wird danach in unserer Pathologie analysiert und bereits wenige Tage später bespricht Frau Dr. Dittmer-Grabowski gemeinsam mit der Patientin das Ergebnis. Sollte sich der Verdacht auf Brustkrebs bestätigen, wird die Patientin direkt an unser zertifiziertes Brustkrebszentrum überwiesen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Feingewebliche Untersuchung

Pathologische Begutachtung der entnommenen Gewebeprobe

Sie haben die Diagnose „Brustkrebs“ erhalten. Diese ist ein Schock. Es bedeutet für Sie und Ihre Familie die Diagnose zu begreifen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Aus Sicht des Pathologen erklärt Ihnen Dr. med. Cornelia Radke des Instituts für Pathologie, wie der Krebs untersucht wird, welche Methoden es gibt und welche Bedeutung die genaue Untersuchung des Tumorgewebes hat. Jeder Krebs ist anders so wie auch jede Patientin. Unser Ziel ist es gemeinsam die individuell für Sie optimale Therapie herauszufinden.

Vor einer Therapie steht die histologische Sicherung der Diagnose durch den Pathologen am Mikroskop. Wir müssen den Feind kennenlernen! Die Art des Krebses, seine genetischen Eigenschaften und seine Fähigkeit schnell oder langsam zu wachsen, beeinflussen die weiteren therapeutischen Schritte.

Die Gewebeprobe wird durch eine Biopsie aus dem Tumor entnommen, mittels Formalin fixiert und dann in unser Institut für Pathologie übersandt. Dort erfolgt ein umfangreicher Aufarbeitungsprozess, der etwa 12 Stunden dauert. Danach liegen histologische Schnittpräparate vor, die unter einem Mikroskop begutachtet werden. Jetzt kann man erkennen, ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt und im letzten Fall, ob der Tumor gut differenziert mit geringer Tendenz zum Wachstum oder schlecht differenziert mit hoher Wachstumsfraktion ist. Die Graduierung erfolgt in drei Stufen: Grad 1 bis 3.

Die Wachstumsfraktion am Tumorgewebe bestimmen wir mit einer immunhistologischen Spezialuntersuchung, die jede Zelle erkennt, die sich im Teilungsprozess befindet. Daneben überprüfen wir am Tumorgewebe, ob der Tumor bestimmte Merkmale aufweist, welche für die Therapie nützlich sind.

Ergebnis der Arbeit und Analyse ist eine Art "Code", die TNM-Klassifikation. Sie gibt Informationen über die Größe und Ausdehnung des Tumors (T), die Zahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N = Node) sowie das Fehlen oder Vorhandensein von Metastasen (M). Ein vorangestelltes p steht für die pathologische Klassifikation. Ein Beispiel: pT1pN0M0 kennzeichnet einen kleinen Primärtumor ohne Lymphknotenbefall und ohne Fernmetastasen, bei dem Primärtumor und Lymphknoten pathologisch untersucht, aber Fernmetastasen nur klinisch gesucht wurden.

Dieser Code ist übrigens weltweit einheitlich: egal, ob der Tumor im fernen Australien oder in Potsdam analysiert wurde, Fachärzt*innen verstehen diesen Code und können daraus die nächsten Schritte einleiten.

Für die optimale Behandlung über Fachgrenzen hinaus

Behandlung im zertifizierten Brustzentrum

Brustkrebs ist meist heilbar, wenn er früh erkannt und konsequent behandelt wird. Genau darauf ist das Team unseres Brustzentrums in Potsdam spezialisiert. Bei der Behandlung greifen wir auf jahrzehntelange Expertise und modernste medizinische Standards zurück. Seit 2009 ist das Brustzentrum unter der Leitung von Frau Prof. Dr. med. Dorothea Fischer durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert.

Warum sollte ich mich bei der Diagnose Brustkrebs in einem zertifizierten Brustkrebszentrum behandeln lassen? Die Antwort ist einfach: Das medizinische Wissen für die Behandlung von Brustkrebs ist so speziell und umfassend, dass es heutzutage für eine optimale Behandlung nicht mehr ausreicht, wenn sich nur eine ärztliche Disziplin um die Patientin kümmert.

Deshalb arbeiten im Brustzentrum Spezialist*innen aus der Frauenheilkunde, Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie, Onkologie, Plastischer Chirurgie, Nuklearmedizin, Psychologie und Physiotherapie sowie Fachschwestern für Brusterkrankungen (Breast Care Nurse) und Onkologie zusammen – nach international anerkannten Qualitätsstandards und Behandlungsleitlinien. Mit dem Ziel, für jede betroffene Frau den besten und schonendsten Behandlungsweg zu finden, der auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen beruht und dem individuellen Bedarf der Patientin gerecht wird. Gleichzeitig ist es uns wichtig, die Betroffene und auch ihre Angehörigen einfühlsam durch diese nicht einfache Situation zu begleiten. Medizinische Versorgung, einfühlsame Begleitung aus einer Hand und gebündelt an einem Ort.

Ganzheitliche Betreuung von Anfang an

Brustschwestern (Breast Care Nurses)

Für die ganzheitliche Betreuung unserer Patientinnen im Brustzentrum sind die beiden Brustschwestern Anne-Gret und Jessica verantwortlich. Pro Jahr begleiten sie circa 400 Frauen bei deren Kampf gegen den Krebs. Bereits nach dem ersten Aufnahmegespräch stehen die spezialisierten Breast Care Nurses (kurz BCN) den Betroffenen zur Seite.

Die Brustschwestern Anne-Gret und Jessica terminieren für die Patientinnen alle medizinisch notwendigen Untersuchungen, sind bei Arztgesprächen anwesend und stehen auch für die Beantwortung der vielen offenen Fragen rund um die Erkrankung zur Verfügung. Von Informationen über den Eingriff bis hin zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen – Anne-Gret und Jessica haben immer ein offenes Ohr. Dank ihres Büros, welches sich direkt auf der Gynäkologischen Station befindet, haben unsere Patientinnen jederzeit zwei kompetente Ansprechpartnerinnen an ihrer Seite.

So geben sie auch nach einer Operation den Patientinnen unsere speziellen Herzkissen an die Hand. Gestreift, geblümt, gepunktet oder kariert, einfarbig oder kunterbunt, weich und knuddelig: die Herzkissen sind von Frauen für Frauen gemacht und passen dank der Herzform ideal unter die Achseln. Denn genau dort liegt meistens nach einer Operation die Narbe und mit dem Kissen können so Schmerzen und Druck gelindert werden. Hinzu kommt: von ehrenamtlichen Helferinnen für die erkrankten Frauen genäht, sind die Herzkissen etwas, an dem sich die Patientinnen in Zeiten der Not festhalten können. Denn sie vermitteln die Botschaft: „Du bist nicht allein“.

Möglichen Metastasen auf der Spur

Skelettszintigraphie

Nach Bestätigung der Diagnose Brustkrebs durch die Pathologie erhält die betroffene Patientin einen Termin in unserer Klinik für nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie. Bevor ein individueller Therapieplan erstellt werden kann muss geklärt werden, ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Bei Brustkrebs-Erkrankungen sind mögliche Metastasen meist in der Lunge, in der Leber und in den Knochen zu finden.

Eine in der Nuklearmedizin durchgeführte sogenannte Skelettszintigraphie hilft dabei Knochenmetastasen zu erkennen. Für diese Untersuchung erhält die Patientin eine schwach radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt, diese Substanz reichert sich im Skelett an. Durch bildliche Aufzeichnung – also eine Szintigrafie mit hochmodernen Kamerasystemen – lassen sich Stoffwechselvorgänge in den Knochen darstellen und somit Metastasen ausschließen oder nachweisen. Unsere Fachärzt*innen in der Nuklearmedizin, hier Oberärztin Frau Dr. med. Christine Frahm, analysieren die Aufnahmen und geben den Befund noch am Untersuchungstag an das Ärzteteam des Brustzentrums weiter. Das Ergebnis der Skelettszintigraphie und die anderen bereits vorliegenden Befunde werden in der nächsten Tumorkonferenz demonstriert und besprochen.

Abwägen der besten Behandlungsoptionen

Tumorkonferenz

Die Entscheidung über die jeweilige Therapie bei einer Brustkrebserkrankung wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz getroffen. Dort kommen jede Woche Ärzt*innen unterschiedlicher Fachrichtungen (unter anderem Vertreter der Gynäkologie, Hämatologie/Onkologie, Strahlentherapie, Chirurgie, Pathologie und Radiologie) zusammen, die die jeweiligen Aspekte der Diagnose und möglicher Behandlungswege darlegen. Jede Fachrichtung bringt ihre Expertise ein, die Ärzt*innen bewerten und diskutieren die individuellen Befunde und wägen verschiedene Behandlungsoptionen gegeneinander ab; zum Beispiel ob erst eine Operation erfolgen soll oder doch zuerst die Chemotherapie. Das Tumorboard beschließt gemeinsam die aussichtsreichste Möglichkeit zur Therapie der Tumorerkrankung im jeweiligen Fall und berücksichtigt dabei die aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften und aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Anschluss bespricht die betreuende Ärztin/ der betreuende Arzt mit der Patientin, welche Therapie im Konsens empfohlen wird und entscheidet gemeinsam mit der Patientin über das individuelle weitere Vorgehen.

Die Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen ist das Kernstück unseres ganzheitlichen, patientenfokussierten Behandlungsansatzes.

Begleiten die Teilnahme an wissenschaflichen Studien

Studienassistentinnen

Im Arbeitsalltag von Karolin Wastell (links) und Bettina Schinke (rechts) dreht sich fast alles um Daten. Sie sind Studienassistentinnen, auch Study Nurse genannt, am Brustzentrum Potsdam und tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass die Behandlung für Brustkrebspatientinnen stetig weiterentwickelt, noch wirksamer und verträglicher werden kann.

Als Studienassistentinnen oder Study Nurse wirken sie mit bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung von klinischen und wissenschaftlichen Studien, die an unserem Brustzentrum durchgeführt werden. Sie arbeiten eng mit der Studienleitung und den Ärzt*innen zusammen.

Bereits in der Tumorkonferenz wird geprüft und besprochen, ob eine Studienteilnahme bei einer Patientin möglich und sinnvoll ist. Die Ärzt*innen unseres Brustzentrums erklären den Frauen jeweils, was eine eventuelle Studienteilnahme bedeutet, welche Vorteile und Chancen damit verbunden sein können und wie gesetzliche Regelungen die Rechte der Studienteilnehmerinnen schützen. Die Einverständniserklärung gibt unter anderem Auskunft zu Ziel und Ablauf der Studie.

Aus Erfahrung wissen Bettina und Karolin, dass Patientinnen gegenüber klinischen Studien grundsätzlich offen sind. Einerseits können die Frauen durch die Teilnahme von einer umfassenden Betreuung profitieren. Andererseits tragen sie mit ihrer Teilnahme dazu bei, dass Frauen, die zu einem späteren Zeitpunkt an Brustkrebs erkranken, von den Erkenntnissen der Studie profitieren können.

Weitere Informationen zur Durchführung Klinischer Studien

Die wichtigste Therapie

Operation

Die wichtigste Therapie neben der Antihormonellen Therapie, der Strahlen- und Chemotherapie bei der Behandlung von Brustkrebs ist die Operation. Welche der Therapiemöglichkeiten am besten und in welcher Reihenfolge in Frage kommen, wird individuell interdisziplinär festgelegt und gemeinsam mit der Patientin durch das Ärzte-Team rund um Prof. Dorothea Fischer, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Leiterin des Brustzentrums, besprochen. 

Bei der brusterhaltenden Operation achten sie darauf, dass der Tumor im Gesunden entfernt wird. Unsere Pathologie untersucht, ob der Tumor komplett entfernt worden ist, man spricht dann von einer R0-Resektion. Auch die Operation von Lymphknoten ist heutzutage in den meisten Fällen sehr schonend möglich.

Dank moderner OP-Verfahren kann die betroffene Brust heutzutage in vielen Fällen kosmetisch schön erhalten werden. Ist dies nicht möglich, arbeiten die Gynäkolog*innen eng mit der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie zusammen – oft ist dennoch ein Erhalt der Haut und damit der Brustform möglich.

Regionalanästhesie für weniger Schmerzen während und nach der OP

PECS-Blockade

Hat eine Frau einen bösartigen Tumor in der Brust, wird dieser meist operiert. Ziel des Eingriffs in Vollnarkose ist, das Tumorgewebe zu entfernen, dabei aber möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten. Abhängig vom Tumorstadium und der individuellen Situation der Patientin kommen unterschiedliche Narkose- und Operationsverfahren in Frage, die wir ausführlich mit ihr besprechen.

Unsere Anästhesistinnen und Anästhesisten setzen bei umfangreichen Operationen am Brustgewebe auf eine Kombination aus Regionalanästhesie und Vollnarkose. Die sogenannte Brustwandblockade (PECS-Blockade) führt zu einem deutlich geringeren Bedarf an starken Schmerzmitteln während und nach der Operation und beeinflusst den Heilungsverlaufs positiv.

Bei der PECS-Blockade wird durch die ultraschallgesteuerte Gabe eines lokal wirkenden Betäubungsmittels in die Faszienzwischenräume der Brustmuskulatur die Weiterleitung von Schmerzimpulsen über die Nerven (Nervi pectorales medialis und lateralis sowie die lateralen und ventralen Äste der zugehörigen Spinalnerven) vorübergehend unterbrochen.

„Studien und auch unsere eigene Erfahrung zeigt, dass Frauen, bei denen vor der Operation eine PECS-Blockade durchgeführt wurde, vom Beginn der Operation bis zum ersten Tag nach der Operation insgesamt deutlich weniger Schmerzen haben als Patientinnen, die ausschließlich in Vollnarkose operiert wurden“, erklärt Dr. med. Thomas Schmidt, Departmentleiter des Zentrums für Anästhesie, anästhesiologische Intensivmedizin, OP-Management und Schmerztherapie.

„Kurven aus Speck"

Rekonstruktive Brustchirurgie

Bei der Behandlung von Brustkrebs ist die Operation die wichtigste Therapie. Bei etwa zwei von drei Frauen kann eine brusterhaltende Operation durchgeführt werden.

Muss das Brustgewebe ganz oder teilweise entfernt werden, bietet das Klinikum EvB alle Möglichkeiten der Brustrekonstruktion an – auch in gemeinsamen Operationen mit den Teams der Frauenklinik und der plastischen Chirurgie. „So können wir den Betroffenen helfen, die Sorge um den Verlust der weiblichen Körperform durch eine Tumoroperation zu verlieren“, so Dr. med. Jessica Fröhlich, Oberärztin der Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie mit dem Schwerpunkt Rekonstruktive Brustchirurgie.

In jedem Fall ist es empfehlenswert sich im Vorfeld der Operation beraten zu lassen, denn es gibt verschiedene Besonderheiten, die man bei der tumorentfernenden Operation berücksichtigen sollte. Welche Option für die Betroffene am geeignetsten ist, sollte gemeinsam mit einer Ärztin bzw. einem Arzt besprochen werden. Die Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie bietet hierfür 2x pro Woche eine spezielle Sprechstunde an. Leonie Wymer, Lennard Zühlke, Dr. med. Jessica Fröhlich, Dr. med. Philip Renz und Dr. med. Thorsten Bund (v.l.n.r.) beraten Sie individuell und besprechen Ihre persönlichen Wünsche.

Neben dem Aufbau mit Prothesen gibt es verschiedene Methoden, die Brust mit Eigengewebe wieder aufzubauen. Einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe ist die Rekonstruktion der weiblichen Brust mit körpereigenem Gewebe – „Kurven aus Speck“, wie die Lappenplastik auch genannt wird.

„Die Ergebnisse sind dank ausgefeilter Techniken sehr natürlich, was für die Frauen oft eine große Erleichterung ist“, ergänzt Dr. med. Jessica Fröhlich.

Untersuchung des entfernten Brustgewebes

Pathologischer Befund nach OP

Nach einer Operation besteht die Aufgabe der Pathologen darin, am Operationspräparat die Tumorgröße zu bestimmen. Es wird untersucht, ob der Krebs in Lymph- oder Blutgefäße eingebrochen ist oder ob er Nerven infiltriert. Vor allem ist zu beurteilen, ob der Tumor vollständig entfernt wurde.

Damit sich die Pathologen am Operationspräparat orientieren können, gelangt der Tumor dreidimensional fadenmarkiert in das Institut. Zuerst wird es in Lamellen geschnitten und eingefärbt. So können unter dem Mikroskop die Resektionsränder sicher ausgemacht werden.

„Wir dokumentieren die Lokalisation der einzelnen Lamellen damit auch am histologischen Schnitt eine dreidimensionale Beurteilung möglich ist. Die Gewebeproben durchlaufen, wie bereits die Biopsie einen Aufarbeitungsprozess, an dessen Ende histologische Schnitte vorliegen. Diese werden durch uns Pathologen beurteilt“, erklärt Pathologin, Dr. med. Cornelia Radke.

Das Ergebnis der histopathologischen Untersuchung ist die Tumorformel. Diese wird nach der internationalen UICC-Klassifikation erstellt und auch pTNM-Klassifikation genannt. Sie ermöglicht die Stadieneinteilung des Tumors und bildet im Zusammenhang mit dem Grading (G 1 bis 3) und den Tumoreigenschaften die Grundlage für die weitere Therapie.

Erster Lymphknoten im Abflussgebiet

Wächterlymphknoten

Der erste Lymphknoten im Abflussgebiet eines bösartigen Tumors wird als „Wächterlymphkoten (sentinel node)“ bezeichnet. Er überwacht das Lymphabflussgebiet. Wenn ein Tumor in das Lymphsystem eingebrochen ist, werden sich die Tumorzellen zunächst in diesem Wächterlymphknoten nachweisen lassen. Ist dieser Lymphknoten jedoch tumorfrei, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass es sich noch um eine lokale Erkrankung handelt. Aus diesem Grund erfordert die Untersuchung dieses Lymphknotens besondere Aufmerksamkeit und Untersuchungsmethoden.

Häufig wird eine Schnellschnittuntersuchung durchgeführt, um bereits intraoperativ (während der Operation) zu erkennen, ob eventuell Metastasen vorliegen. In diesem Fall können weitere Lymphknoten sofort entfernt werden.

Ist der histologische Befund am entfernten Lymphknoten konventionell lichtmikroskopisch negativ, erfolgt noch eine Spezialuntersuchung mit immunhistologischen Methoden, um einzelne Tumorzellen sicher auszuschließen.

Systemische Therapie, die kleinste Tumorabsiedelungen erreicht

Chemotherapie

Wer im Klinikum EvB in der hämatologisch-onkologischen Ambulanz eine Chemotherapie erhält, ist der pflegerischen Leitung der Station – Irmgard Ptak – sicher schon begegnet. Sie und ihr pflegerisches Team setzen sich für eine angenehme, behagliche Atmosphäre ein und versorgen die Patient*innen während ihrer Therapie menschlich und fachlich kompetent.

Die Chemotherapie ist einer der wichtigsten Bausteine in der Behandlung von Krebserkrankungen. Hierfür werden verschiedene Medikamente – sogenannte Zytostatika – verwendet. Je nach Tumorerkrankung, Tumorstadium und dem gesundheitlichen Zustand werden verschiedene Wirkstoffe für die Chemotherapie kombiniert. Diese Wirkstoffe verteilen sich in allen Geweben und Organen. So sollen selbst kleinste Tumorabsiedelungen, sogenannte Mikrometastasen, im Körper erreicht werden.

Nebenwirkungen einer Chemotherapie unterscheiden sich von Patientin zu Patientin – sowohl, was ihre Schwere als auch die Häufigkeit angeht. Sie hängen von den eingesetzten Wirkstoffen und deren Dosierung ab. Auch die gesundheitliche Verfassung der Patientin spielt eine große Rolle. Da die Chemotherapie auch gesunde Zellen schädigen oder zerstören kann, sind davon vor allem Körperzellen mit hoher Teilungsaktivität betroffen, wie Haarwurzelzellen, Zellen des Magen-Darm-Trakts, des Knochenmarks und der Schleimhäute. Die meisten Beschwerden sind vorübergehend und bessern sich nach Ende der Therapie.

Darüber hinaus können vor, während oder auch nach der Behandlung Medikamente gegeben werden, die möglichen Nebenwirkungen vorbeugen sollen. Diese „Supportiv-Therapie“ ist mittlerweile Standard.

Individuell für jede Patientin hergestellt

Zytostatika

Meist fällt im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung auch der Begriff „Chemotherapie“. Diese kann entweder vor (neoadjuvant) oder nach einer Operation (adjuvant) zur Tumorbehandlung zum Einsatz kommen. Dabei sind viele unterschiedliche, oft auch individuelle Faktoren zu berücksichtigen, welche Einfluss auf die Zusammenstellung der Chemotherapie haben.

In unserer Krankenhausapotheke werden jährlich etwa 3.500 Zytostatika für Brustkrebspatientinnen hergestellt. Zytostatika sind Wirkstoffe, die das Tumorzellwachstum verlangsamen oder stoppen, indem sie die Zellteilung hemmen. Hergestellt werden aber auch so genannte zielgerichtete Therapien sowie moderne, das Immunsystem steuernde Arzneimittel, die Immunonkologika. Dr. rer. nat. Ulrich Warnke, Leiter der Apotheke, erläutert: „Zytostatika sind wegen ihres Wirkmechanismus Arzneistoffe, die auch eine potenzielle Gefahr darstellen können, für alle, die mit ihnen umgehen. Um für die Patientinnen hochreine Therapien herzustellen, erfordert die Arbeit ein hohes Maß an Sorgfalt und umfangreiche technische Vorkehrungen. Insgesamt drei pharmazeutisch-technische Assistent*innen stellen die individuelle Chemotherapie im Reinraum her und überprüfen diese während des gesamten Herstellungsprozesses mehrfach“.

Von der ärztlichen Bestellung bis zur Auslieferung über unseren Botendienst vergehen im Regelfall nur ca. 45 Minuten. Je nach Inhaltsstoffen erfolgt der Transport zur hämatologisch-onkologischen Ambulanz oder zur Station in einer Kühlbox. Über die Herstellung hinaus stehen die Apotheker*innen auch für Fragen rund um die perorale Einnahme von Chemotherapie zur Verfügung.

Jede Therapie wird individuell für Sie hergestellt und kann für keine andere Patientin verwendet werden. Die Kosten für eine einzelne Therapie können teilweise mehrere tausend Euro betragen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren geplanten Termin für die Chemotherapie rechtzeitig absagen, sofern sie diesen nicht wahrnehmen können.

Herstellung einer individuellen Zytostatika-Therapie

Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt verschreibt Ihre Therapie und bestellt diese auf digitalem Weg bei der Krankenhausapotheke. Ein*e Apotheker*in prüft die ärztlich bestellte Therapie und kontrolliert dabei zum Beispiel die Abstände zur letzten Anwendung und die Dosierungen auf Richtigkeit. Bei Unklarheiten wird immer Rücksprache gehalten.

Alle Ausgangsmaterialien und Arzneimittel werden über Materialschleusen und mehrere Reinigungsschritte in den eigentlichen Herstellungsraum (Reinraum) eingebracht. Die Mitarbeiter*innen gelangen über mehrere Personalschleusen dorthin. Sie tragen Mundschutz, Doppelhandschuhe und spezielle sterile Kleidung.

Der Reinraum selbst besteht aus glatten Oberflächen (Böden, Wände, Decke, Mobiliar), welche täglich gereinigt und desinfiziert werden. Zusätzlich sorgen Belüftungsanlagen mit Filtern für die erforderliche Luftqualität. So wird sichergestellt, dass Ihre Therapie immer vor Partikeln und anderen Verunreinigungen geschützt ist.

Für die Herstellung der Therapie befinden sich drei pharmazeutisch-technische Assistent*innen im Reinraum. Dabei dokumentiert eine Person alle verwendeten Arzneimittel und Materialien, um den Einsatz auch im Nachhinein noch zurückverfolgen zu können. Die beiden anderen Personen stellen Ihre Therapie im Vier-Augen-Prinzip her. Dabei sind zum Teil mehrere Arbeitsschritte notwendig, wodurch es zu unterschiedlichen Herstellungs- und damit auch Wartezeiten kommen kann.

Ihre fertige Therapie wird anschließend etikettiert, verpackt und erneut durch eine*n Apotheker*in auf Partikelfreiheit und korrekte Kennzeichnung geprüft. Zuletzt folgt die Übergabe an unseren geschulten Botendienst, um die Qualität der Infusionen und Spritzen auch bis auf den letzten Meter zu gewährleisten. Die Auslieferung Ihrer Therapie zu Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin erfolgt temperiert am Tag der Applikation.

Gezieltes Atmen für gezieltes Bestrahlen

Atemgesteuerte Bestrahlung

Die Strahlentherapie – auch Radiotherapie genannt – ist eine der am häufigsten eingesetzten Therapien bei Brustkrebs. Ziel der Strahlenbehandlung ist es, Tumorzellen oder kleinste Metastasen vollständig zu zerstören. Hierfür wird entweder nur die Brust bestrahlt oder auch die Region der Lymphknoten.

Die Strahlentherapie bei Brustkrebs schließt in der Regel an eine brusterhaltende Operation an (adjuvante Strahlentherapie). Sie kann auch eingesetzt werden, wenn der Tumor bei der Operation nicht vollständig entfernt werden konnte und das Risiko für einen Rückfall (Rezidiv) besteht, wenn mehrere Lymphknoten in der Achselhöhle befallen sind oder wenn die Brust entfernt wurde. Auch bei Schmerzen durch Metastasen kann eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen.

Die Strahlentherapie arbeitet mit zielgenauen Röntgen- oder Elektronenstrahlen. Das Bestrahlungsgebiet wird dabei so eingegrenzt, dass umliegendes Gewebe möglichst nicht angegriffen wird. Bei jedem Atemzug verschieben sich die inneren Organe leicht, im Liegen noch einmal zusätzlich. Diesen Effekt nutzt man bei der Bestrahlung des linksseitigen Mammakarzinoms mit dem sogenannten Atem-Gating. Durch tiefes Einatmen und Luftanhalten verlagern sich so wichtige Bereiche von Herz und Lunge aus dem Bestrahlungsfeld, wodurch das Risiko für eine Schädigung der Organe deutlich gesenkt werden kann.

Um die Bestrahlung mit Atem-Gating zu planen, erfolgt die Aufzeichnung der Atmung bereits während der Planungs-Computertomographie (CT). Auf Basis dieser Daten kann die optimale Atemposition für eine Bestrahlung bestimmt und ein entsprechender Bestrahlungsplan berechnet werden. Damit die Bestrahlung freigegeben werden kann, muss die Patientin genau die Atemposition haben, für die der Bestrahlungsplan berechnet wurde. Bei einer Bestrahlung wegen Brustkrebs bedeutet dies in der Regel, dass die Patientin tief einatmen und die Luft anhalten muss, meist für ca. 15 bis 30 Sekunden.

Es ist übrigens kein Problem, wenn die Patientin nicht lang genug die Luft anhalten kann. In diesem Fall unterbricht das Gerät sofort die Bestrahlung und setzt erst dann wieder ein, wenn erneut die korrekte Position erreicht wurde.

Ob eine solche Form der Bestrahlung möglich ist, wird bei jeder Patientin individuell geprüft und entschieden. Gerne klären wir Sie über diese Möglichkeit der Behandlung auf.  

Wissenschaftlich begründete naturheilkundliche Therapien

Integrativmedizin

Bei der Behandlung ihrer Brustkrebserkrankung wünschen sich viele Frauen die Unterstützung durch naturheilkundliche Therapien. Gründe hierfür sind beispielsweise die Sorge vor Nebenwirkungen oder bereits bestehende Nebenwirkungen unter der onkologischen Behandlung, eine Verschlechterung der Lebensqualität, sowie der Wunsch, selbst einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen zu können.

Hier kann die Komplementärmedizin eine Brücke schlagen. Wissenschaftlich begründete naturheilkundliche Therapien werden ergänzend zu onkologischen Therapien im Sinne einer integrativen Medizin eingesetzt. Dabei werden die Wünsche der Patientin ebenso berücksichtigt wie mögliche Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Therapien.

Im Rahmen unserer Integrativmedizinischen Sprechstunde berät Dr. Anja Langer über ergänzende Möglichkeiten, um besser durch eine Bestrahlung oder Chemotherapie zu kommen. Dazu gehört zum Beispiel die Beratung bei Fatigue, Informationen zur Misteltherapie, Empfehlungen zu Akupunktur und vieles mehr.

Gerade Akupunktur ist als nebenwirkungsarmes Verfahren aus der Chinesischen Medizin bekannt. Hierbei werden Nadeln an bestimmten Punkten entlang der Energie-Leitbahnen (Meridiane) im Körper gesetzt. Akupunktur kann helfen, die Nebenwirkungen einer Chemotherapie erträglicher zu gestalten. Gerade bei Übelkeit, Angst, Schlafstörungen oder auch Hitzewallungen liegen gute Ergebnisse und Erfahrungswerte vor.

Damit Sie mit der Diagnose Brustkrebs nicht alleine gelassen sind

Psychoonkologische Betreuung

Die Diagnose Brustkrebs verändert das Leben in vielen Bereichen, kann ein Wendepunkt sein und stellt betroffene Frauen vor große Herausforderungen und Belastungen. Bisherige Werte, Lebensinhalte und Lebensziele können in Frage gestellt werden. Mit all diesen Unklarheiten werden unsere Patientinnen und deren Angehörige im Brustzentrum nicht alleine gelassen.

Unser Team der psychoonkologischen Betreuung geht direkt auf die Patientinnen zu und steht ihnen in dieser ungewissen Zeit zur Seite. Sei es direkt nach dem Erhalten der Diagnose, vor oder nach einer Operation sowie bei der Chemotherapie. Als fester Bestandteil der modernen Tumortherapie bietet das Team den betroffenen Frauen, deren Familien und Freunden eine Unterstützung und Begleitung entsprechend der jeweiligen individuellen Bedürfnisse. Unsere Psychoonkolog*innen nehmen sich Zeit für offene Fragen und geben Anreize zum Erlernen von Strategien, zum Beispiel von Entspannungstechniken oder Imaginationsübungen. Die Gespräche erfolgen stets vertraulich und in einem Raum, in dem sich die Frauen wohl und ungestört fühlen.

Gesund und ausgewogen genießen

Ernährung

Um es gleich vorweg zu sagen: Wunderdiäten, die eine bestehende Krebserkrankung heilen oder direkt beeinflussen, gibt es nicht. Mit einer gesunden, ausgewogenen und vollwertigen Ernährung ist es aber möglich, den Körper in jeder Krankheitsphase zu unterstützen und somit zu einem verbesserten Gesamtzustand beizutragen. Die richtige Ernährung bei einer Krebserkrankung ist individuell und eine Entscheidung nach Appetit und Verträglichkeit.

Vollwertige Ernährung heißt, sich aus allen Lebensmittelgruppen zu bedienen. So ist man optimal mit Energie und Nährstoffen versorgt, fördert seine Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Bei Fragen zur individuellen Ernährungssituation, können Sie sich auch an eine Ernährungsberatung wenden.

Zur Umsetzung einer vollwertigen Ernährung hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) 10 Regeln zusammengestellt.

  1. Die Lebensmittelvielfalt genießen 
  2. Reichlich Getreideprodukte sowie Kartoffeln
  3. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“
  4. Milch- und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen
  5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
  6. Zucker und Salz in Maßen
  7. Reichlich Flüssigkeit
  8. Schonend zubereiten
  9. Sich Zeit nehmen und genießen
  10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben

Bewegt Euch!

Sport und Bewegung

Bereits frühere wissenschaftliche Studien haben belegt: körperlich aktive Frauen haben nach einer Brustkrebsdiagnose ein geringeres Sterblichkeitsrisiko. Wissenschaftlerinnen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und von der Harvard-Universität konnten nun in einer Studie zeigen, dass dieser positive Effekt bereits bei moderater Aktivität auftritt: Brustkrebspatientinnen, die etwa drei Stunden pro Woche flott spazieren gingen, hatten eine signifikant niedrigere Sterblichkeit als Betroffene, die kaum aktiv waren. Und ganz unabhängig davon, wieviel sich eine Frau vor ihrer Brustkrebserkrankung bewegt hat: Bereits eine moderate Steigerung der körperlichen Aktivität nach der Diagnose ging mit einer Reduktion der Sterblichkeit um fast ein Drittel einher.

„Bewegt Euch!", ist der Rat der Studienleiterinnen. Ob Wandern, Radfahren, Tanzen oder Krafttraining: Jede Frau kann auswählen, was ihr am meisten liegt und damit ihre eigene Erkrankung günstig beeinflussen. 

Inzwischen gibt es auch ein personalisiertes Bewegungsprogramm, das speziell auf die Bedürfnisse von Patient*innen vor, während oder nach einer Krebstherapie zugeschnitten ist: die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT®). Das Programm wurde am Centrum für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule entwickelt. Die individuelle Therapieplanung sowie die effektive Bewegungstherapie erfolgen auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Therapie orientiert sich an den onkologischen S3-Leitlinien. Das OTT®-Training kann nur durch speziell ausgebildete und lizensierte OTT®-Therapeut*innen angeboten und durchgeführt werden.

Informationen zur Studie

Regelmäßige Kontrollen als beste Vorsorge

Nachsorge

Sobald die Brustkrebspatientin die Operation und/oder Chemotherapie gemeistert hat, folgt die onkologische Nachsorge. Die Nachsorge zielt vor allem darauf ab, ein eventuelles Wiederkehren der Erkrankung frühzeitig zu entdecken und sofort behandeln zu können. Dies kann auf Wunsch der Patientin in der Praxis von Dipl.-Med. Angela Wiedau, die Teil des Brustzentrums ist, erfolgen. Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kontrolluntersuchungen auf Rezidive, die Begleitung bei medikamentösem Langzeittherapien und das Erkennen und Behandeln von Folge- und Nebenwirkungen.

In den ersten drei Jahren nach der Brustkrebserkrankung finden die Nachsorgetermine alle drei Monate statt. Neben den körperlichen Untersuchungen erkundigt sich Frau Wiedau auch nach dem seelischen Befinden der Patientin. So sieht die Nachsorge auch vor, über die Wiedereingliederung in den Alltag sowie den Arbeitsprozess zu sprechen und eventuell eine Rehabilitationsmaßnahme im Nachgang an die Therapie in Betracht zu ziehen. Bei der körperlichen Untersuchung tastet Frau Wiedau zudem regelmäßig beide Brüste und die Lymphabflusswege ab und kontrolliert, ob der Arm auf der operierten Seite möglicherweise durch eine Lymphstauung geschwollen ist. Drei Jahre nach Erkrankung finden die Termine halbjährlich statt. Sobald die Krebserkrankung fünf Jahre zurück liegt, finden jährliche Untersuchungen in der Praxis von Frau Wiedau statt. Dazu kommen regelmäßige Mammographien und Brustultraschalluntersuchungen. Durch die engmaschige Kontrolle und sehr enge interdisziplinäre Vernetzung im Brustzentrum,  können rechtzeitig entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Denn Nachsorge ist gleichzeitig die beste Art der Vorsorge.