Potsdam, 1. November 2024

Die Sozialmedizinische Nachsorge des Klinikum Westbrandenburg erhielt im September 2024 zum 3. Mal in Folge die Akkreditierungsurkunde nach dem „Modell Bunter Kreis“. Wir gratulieren dem Team und bedanken uns für den unermüdlichen Einsatz für betroffene Familien.

Unsere Kindernachsorge, zunächst entwickelt für Frühgeborene und kranke Neugeborene, wurde im Jahr 2012 als eigene Abteilung im Klinikum Westbrandenburg etabliert. Als Vorbild und Begleitung dieser Abteilung dienten im Vorfeld die Leistungen und Erfahrungen des Bunten Kreises Augsburg. Für den Aufbau der Kindernachsorge erhielt unser Klinikum im gleichen Jahr den 1. Preis für Gesundheitsnetzwerker. Die Nachsorgeleistungen konnten im Verlauf auf chronisch kranke Kinder ausgeweitet werden und seit 2014 auch am Klinikstandort in Brandenburg an der Havel eingerichtet werden.

 

Über die Sozialmedizinische Nachsorge und den Bunten Kreis

Jedes Jahr sind mehr als 40.000 Familien in Deutschland davon betroffen, dass ihr Kind zu früh geboren wird, schwer erkrankt, verunglückt oder stirbt. Dies bringt erhebliche seelische, körperliche, soziale und finanzielle Belastungen mit sich. Ohne weiterführende Hilfe drohen erneute Klinikaufenthalte, gescheiterte Therapien oder der Burn-out der Familie.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ist die medizinische Versorgung in der Regel sichergestellt. Allerdings werden die Familien mit der Organisation ihres Alltags alleingelassen. Die Nachsorgeeinrichtungen, die nach dem Modell Bunter Kreis arbeiten, schließen diese Lücke. Sie begleiten die betroffenen Familien in sozialen und psychologischen Fragen. Der Bundesverband Bunter Kreis vernetzt bundesweit mehr als 90 Nachsorge-Einrichtungen. Sie alle unterstützen schwer und chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien nach der Entlassung aus der Klinik bei der Eingliederung in den Alltag zu Hause. Bis zum Ende der Förderperiode konnte der Bundesverband Bunter Kreis e.V. bundesweit 94 Nachsorge-Einrichtungen aufbauen. Im Jahr 2020 wurden knapp 10.000 Kinder mit sozialmedizinischer Nachsorge erreicht.