- Fortbildung für Netzwerkpartner in Forst durchgeführt
- Thema „Versorgen und Begleiten von hochaltrigen Menschen unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen“
- 50 Teilnehmende erhielten ihr Zertifikat „Demenzfreundlichen Versorgungsnetzwerk“
Jedes Jahr erkranken deutschlandweit rund 330.000 Menschen an Demenz. Demenzkranke werden heute noch überwiegend in Versorgungseinrichtungen untergebracht, in denen sie isoliert von der Gesellschaft und ihrem sozialen Umfeld leben müssen. Bei guter logistischer und sozialer Unterstützung ist dagegen ein langes Verbleiben im eigenen Wohnumfeld und in der Mitte der Gesellschaft möglich. Dafür sind eine demenzorientierte, smarte Infrastruktur sowie die Einbeziehung von Angehörigen und vor allem ein umfassendes Versorgungsnetz aus vielfältigen Service-Partnern notwendig.
Vier Unternehmen aus Brandenburg, die Lausitz Klinik Forst, die Forster Wohnungsbaugesellschaft, die Ernst von Bergmann Care gGmbH sowie die Visality Consulting GmbH haben sich zum Ziel gesetzt, solch ein demenzfreundliches Versorgungsnetzwerk in Forst (Lausitz) als Pilotstadt zu schaffen.
Um einen nächsten Schritt in diese Richtung zu gehen, haben sie ein Schulungsangebot für künftige Netzwerkpartner entwickelt. Unterstützt wird diese Initiative durch die Stadtverwaltung Forst. Deren Anliegen ist es, dass gemeinsam mit möglichst vielen regionalen Partnern aus Gesundheit, sozialen Diensten, Mobilität, Ehrenamt, Kultur etc. eine „demenzfreundliche Stadt“ entsteht.
20 künftige Netzwerkpartner absolvierten die Schulung
In der vergangenen Woche luden die vier Partner zukünftige Netzwerkpartner ein, sich zum Thema „Versorgen und Begleiten von hochaltrigen Menschen unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen“ fortzubilden. Die Schulungen fanden in den Räumlichkeiten der Pflegeschule am Pestalozziplatz 7, 03149 Forst (Lausitz) statt.
Um 17 Uhr ging es los und für zwei Stunden referierte Dr. Ursula Sottong, eine ausgewiesene Expertin in „Leben im Alter & Demenz“ über Leben und Wohnen im Alter, die Erkrankung Demenz und alltägliche Herausforderungen in der Begegnung mit Menschen mit Demenz. Dazu gab sie Tipps & Tricks im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen und beantwortet viele Fragen.
Nach absolvierter Schulung erhalten die 50 Teilnehmenden ein Zertifikat, mit dem sie, insbesondere auch als Aufkleber z. B. in Schaufenstern oder Autos, werbewirksam auf ihre Teilnahme am „Demenz-freundlichen Versorgungsnetzwerk“ hinweisen können.
„Jeder Mensch ist einzigartig, auch in der Demenz. Schwierige Situationen haben stets einen Auslöser, d.h. es muss verstanden werden, was wirklich geschehen ist und darauf aufbauend eine Lösung gefunden werden.“ erläuterte Dr. med. Ursula Sottong, Referentin und Silvia- Ärztin und Silviahemmet-Trainerin ihren Kursteilnehmenden. „Je besser die Personen rund um den Menschen mit Demenz um das Krankheitsbild wissen und die damit verbundenen Einschränkungen verstehen, umso eher können sie Lösungen finden und im Vorfeld bestimmte Auslöser vermeiden. Daran arbeiten wir alle in Forst - unterstützt durch das von der Silviahemmet Stiftung zertifizierte Demenzkompetenzzentrum, die Lausitz Klinik Forst - damit Leben mit Demenz gelingen kann.“
Die insgesamt 50 Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichsten Branchen wie Pflegediensten, dem Friseurhandwerk, Personentransportunternehmen und vielen mehr.