Potsdam, 2. Juli 2024

Thomas Schmidt, Departmentleiter Anästhesie und OP-Management demonstriert das PDMS im OP-Saal.

Thomas Schmidt, Departmentleiter Anästhesie und OP-Management demonstriert das PDMS im OP-Saal.

Das Team der Anästhesie des Klinikum EvB erfasst seit Juni die Vital- und Behandlungsdaten ihrer Patient*innen ganz digital und teils automatisiert in einem modernen Patientendatenmanagementsystem (PDMS). Im PDMS dokumentieren Anästhesist*innen und OP- und Anästhesie-Pflegende alle ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen und Medikationen vor, während und nach der Narkose. Durch die exakte und vollständige Aufzeichnung aller Parameter ist der Prämedikations-, OP- und Behandlungsverlauf jedes einzelnen Patienten zudem absolut transparent und jederzeit nachvollziehbar erfasst.

„Wir erleichtern die medizinische und pflegerische Dokumentation und erhöhen gleichzeitig die Patientensicherheit und Behandlungsqualität. Durch den Wegfall der Dokumentation auf Papier bleibt mehr Zeit für unsere Patientinnen und Patienten.“

Thomas Schmidt, Departmentleiter Anästhesie und OP-Management

Neben der digitalen Dokumentation nimmt das PDMS vollautomatisiert Daten von allen medizinischen Geräten im OP entgegen, die für die Patientenbehandlung eingesetzt werden und speichert diese patientenbezogen. In der Anästhesie sind dies z.B. Daten der Narkose- und Beatmungsgeräte, Perfusoren/ Spritzenpumpen und auch Patientenmonitore (EKG, Blutdruck, Sauerstoff, etc.).

Hier ein paar Fakten zur PDMS Einführung in der Anästhesie

  • 46 Touch-Screen-PCs sind für die Dokumentation installiert worden u.a. an den Bettenplätzen im Aufwachraum, den Anästhesie-Arbeitsplätzen, in den 15 OP-Sälen und in dezentralen Eingriffsräumen wie Kreißsaal, Radiologie  und auch der Zentralen Notaufnahme
  • über 100 Netzwerkports mussten verkabelt und geschaltet werden
  • je 31 Anästhesie-Geräte, Patientenmonitore und  Perfusoren/Infusiomaten wurden über eine Schnittstelle angebunden und übertragen die Daten automatisiert
  • zahlreiche digitale Schulungen der Teams sowie persönliche Einarbeitungen an Testpatienten

„Die Einführung des PDMS hilft uns bei der täglich anfallenden Dokumentationsarbeit und entlastet so deutlich den Arbeitsalltag im OP-Bereich. Niemand muss mehr händisch Vitalwerte von Patientinnen und Patienten in mehrseitige OP-Protokolle eintragen. Daten aus dem Prämedikationsgespräch werden übernommen und Anordnungen für den Aufwachraum können mit wenigen Klicks  übermittelt werden“, zeigt Thomas Schmidt weitere Vorteile des PDMS auf.

An der Einführung hat ein interdisziplinäres Projektteam bestehende aus Anästhesist*innen, Pflegefachpersonen, Medizintechnik und IT intensiv gearbeitet. 

Portraitfoto Dr. med. Karin Hochbaum

"Wir bauen hiermit die elektronische Patientenakte weiter aus, da nun auch die OP- und Anästhesiedaten direkt über das PDMS integriert werden. Dies wird uns zukünftig auch bei der Evaluierung unserer Behandlungsqualität und auch für Forschungsvorhaben neue Möglichkeiten eröffnen."

Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin

Portraitfoto weibliche Person

„Es ist immer wieder eine Herausforderung, IT-Projekte im klinischen Arbeitsalltag durchzuführen, da die Patientenversorgung kontinuierlich weitergehen muss und auch immer Priorität hat. Neben dem Aufbau der technischen Infrastruktur und IT-Einbindung, hier insbesondere von medizintechnischen Geräten, geht es immer auch darum, alle Mitarbeitenden in diesem digitalen Transformationsprozess mitzunehmen, zu begeistern und zu schulen.“

Ramona Herrmann, Projektleiterin des Geschäftsbereichs IT im Klinikum Ernst von Bergmann

Portraitfoto männliche Person

"Es war natürlich eine Herausforderung im laufenden Vollbetrieb die technischen Voraussetzungen und personellen Kenntnisse vorzubereiten, sodass das System erfolgreich umgestellt werden konnte. Ich bin dankbar für ein sehr motiviertes und flexibles Team, welches trotz aller Widrigkeiten die Änderung direkt annahm und hervorragend umsetzte. "

Maximilian Eggert, Klinischer Projektleiter PDMS Anästhesie

Wird ein*e Patient*in aus dem OP auf die Intensivstation oder die Normalstation verlegt, werden die Daten direkt an das Krankenhausinformationssystem übermittelt, so dass alle weiterbehandelnden Ärzt*innen und Pflegenden sich sofort einen Überblick über den Gesundheitszustand verschaffen können. Auf den Intensivstationen des Klinikum EvB ist ein PDMS bereits eingeführt, so dass insbesondere mit der Implementierung des PDMS auch in der Anästhesie die Patient*innen nahtlos übergeben werden können.

PM KEvB Digitale Dokumentation in der Anaesthesie