Mit der Eröffnung des neuen „Zentrums für Bewegungsstörungen und Neuromodulation“ hat die Klinik für Neurologie des Potsdamer Klinikums Ernst von Bergmann einen weiteren bedeutenden Meilenstein in der Behandlung neurologischer Bewegungsstörungen erreicht. Die neurologische Klinik bietet mit der eigenständigen Durchführung der Tiefen Hirnstimulation (THS), ergänzend zu den Parkinson-Pumpentherapien, ab sofort sämtliche hochmodernen Therapieoptionen aus einer Hand an. Für die Betroffenen mit Parkinson oder anderen Bewegungsstörungen bedeutet dies eine gezielte Verbesserung der Lebensqualität.
Tiefe Hirnstimulation: Präziser Eingriff für eine bessere Lebensqualität
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist eine minimal-invasive Methode, bei der Elektroden in das Gehirn implantiert werden, um gezielte elektrische Impulse zu senden, die die neuronale Aktivität regulieren. Besonders bei Parkinsonpatient*innen, deren Symptome nicht mehr ausreichend auf medikamentöse Behandlungen ansprechen, kann die THS zu erheblichen Verbesserungen führen. Die Elektroden werden mit einem kleinen Impulsgeber verbunden, der unter der Haut implantiert wird. Symptome wie Zittern, Steifheit und Bewegungsverlangsamung werden dadurch umgehend reduziert und so den Patienten eine deutlich höhere Lebensqualität ermöglicht.
„Die THS ist weltweit eine der zur Zeit fortschrittlichsten Behandlungsmethoden für Parkinson-Patienten, die eine immense Verbesserung der motorischen Funktion und Lebensqualität bewirkt“, erklärt Prof. Dr. med. Martin Südmeyer, Chefarzt der Klinik für Neurologie. „Mit der erfolgreichen Durchführung der ersten THS als hochpräziser und effektiver Therapieoption in unserem Haus erweitern wir das Spektrum unserer Behandlungsmöglichkeiten insofern enorm.“
Ein Beispiel für den Erfolg der THS am Potsdamer Klinikum ist die Behandlung von Herrn Künne, der als erster Patient in der Klinik für Neurologie mit der THS im September 2024 operiert wurde. Herr Künne, ein Parkinson-Patient, litt jahrelang unter schweren Symptomen wie Zittern, Steifheit und starker Bewegungsverlangsamung. Nach der THS-Operation erlebte er eine spürbare Verbesserung seiner Bewegungsfähigkeit. „Die Operation war ein Wendepunkt für mich. Ich kann wieder besser greifen und mich freier bewegen. Es ist eine enorme Erleichterung, mehr Kontrolle über meinen Körper zu haben“, erzählt Herr Künne, der von der neu gewonnenen Lebensqualität begeistert ist.
„Die THS ist eine revolutionäre Therapie, welche für viele Patienten mit Parkinson die ersehnte Wende nach langem Leidensweg bedeuten kann. Es freut mich besonders, dass diese Hoffnung von Herrn Künne, als erster operierter Patient im Potsdamer Klinikum, nun erfüllt werden konnte“, sagt Univ.-Prof. (em.) Dr. med. Jürgen Voges, leitender Operateur in der Klinik für Neurologie.
„Die Kombination aus neuester Technologie zur Neuromodulation und innovativen medikamentösen Behandlungen eröffnet unseren Patienten häufig ungekannte und vielversprechende Wege in der Therapie von Parkinson und anderen Bewegungsstörungen“, so Prof. Dr. med. Martin Südmeyer weiter.
Spitzenmedizin für die Region und darüber hinaus
Mit dem Zentrum für Bewegungsstörungen und Neuromodulation setzt das Klinikum Ernst von Bergmann neue Maßstäbe in der neurologischen Versorgung. „Wir sind stolz darauf, führend in der Anwendung neuer Therapieansätze zu sein und unseren Patienten individuell zugeschnittene Behandlungsstrategien anbieten zu können. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Spitzenmedizin, die das Klinikum Ernst von Bergmann auszeichnet“, betont Dr. med. Karin Hochbaum, medizinische Geschäftsführerin des Klinikum Ernst von Bergmann.
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