Potsdam, 23. Juni 2021

Die Departmentleiter der Radiologie Dr. Benedikt Pregler und Dr. Simon Fuchs beim Befunden von MRT-Bildern.

Die Departmentleiter der Radiologie Dr. Benedikt Pregler und Dr. Simon Fuchs beim Befunden von MRT-Bildern.

Bereits zum 1. April 2021 hat das Klinikum Ernst von Bergmann die diagnostische und interventionelle Radiologie um ein Spezialgebiet erweitert: die Neuroradiologie. Nachdem im Juni 2020 erfolgreich die Subspezialisierung „kardiopulmonale Bildgebung“ in Form eines eigenständigen Departments verankert wurde, geht das Klinikum den nächsten Schritt, um den Patientinnen und Patienten auch in der Neuroradiologie eine fachlich optimierte Versorgung zu bieten.

Das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam bietet ein umfangreiches Leistungsspektrum der modernen diagnostischen und interventionellen Radiologie an, welches Chefarzt Lukas Beyer gemeinsam mit seinem Team beständig weiter schärfen und ausbauen wird. Das neue Spezialgebiet der Neuroradiologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des menschlichen Nervensystems, also von Gehirn und Rückenmark. Dabei kommen moderne Schnittbildgebungsverfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT) zum Einsatz. Außerdem werden in kathetergestützten Angiographieverfahren Blutgefäße hochauflösend und dynamisch beurteilt sowie behandelt.

„Die Radiologie ist ein Bereich, der mit fast allen internistischen sowie chirurgischen Disziplinen gemeinsame Berührungspunkte und Schnittstellen hat. Sei es bei der bildgebenden Diagnostik als auch bei operativen Eingriffen." sagt PD Dr. med. Lukas Beyer, Chefarzt der diagnostischen und interventionellen Radiologie.

Portraitfoto Priv.-Doz. Dr. med. Lukas Beyer

"So ist es für die Radiologie zwingend notwendig, sich in Subspezialisierungen zu gliedern, damit wir das breite Spektrum an Behandlungsfällen im Klinikum EvB fachlich optimal abdecken können."

Priv.-Doz. Dr. med. Lukas Beyer, Chefarzt der diagnostischen und interventionellen Radiologie

Zudem fügt er an: „Den einen Radiologen, der alles weiß und allen Gebieten spezialisiert folgen kann, den gibt es nicht mehr.“

Klinikum weitet Behandlungsspektrum im Bereich der Neuroradiologie aus

Die Leitung der Neuroradiologie hat Dr. med. Simon Fuchs übernommen. Der 38-jährige war zuletzt als Oberarzt am Institut für Radiologie und Neuroradiologie des Ortenau Klinikum Lahr tätig, nach zuvor langjähriger Tätigkeit an der Charité Universitätsmedizin Berlin.

Am Klinikum EvB wird Dr. Fuchs künftig seinen Fokus neben der neuroradiologischen Schnittbilddiagnostik auf den Ausbau der interventionellen Schlaganfallbehandlung legen. „Die Diagnostik und Therapie von Schlaganfällen hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Heutzutage können wir mit modernen Bildgebungsverfahren immer mehr Patientinnen und Patienten erfassen, die sich für eine kathetergestützte Schlaganfallbehandlung eignen. Mit Hilfe neuartiger Kathetersysteme kann dann unter Bildkontrolle das Gerinnsel entfernt werden. Nicht selten können so Patientinnen und Patienten, die schwer betroffen in die Klinik eingeliefert werden, nach erfolgreicher Gerinnselentfernung symptomfrei entlassen werden. Das ist schon eine faszinierende Entwicklung“, so der 38-jährige Wahl-Potsdamer.

Herzbildgebung dank modernster Technik

Neben der Neuroradiologie handelt es sich bei der kardiopulmonalen Bildgebung um ein weiteres diagnostisches Spezialgebiet der Radiologie. Das gleichnamige Department wurde bereits im Juni 2020 am Klinikum Ernst von Bergmann etabliert und wird seither von Dr. med. Benedikt Pregler geleitet. Die Besonderheit seines Fachgebietes besteht darin, dass mit dem Herzen ein sich bewegendes Organ untersucht wird. Somit ist die Planung und Anfertigung diverser Spezialsequenzen unabdingbar, um im Anschluss eine differenzierte Befundung zu ermöglichen. Die Herzbildgebung, bestehend aus Kardio-MRT und Kardio-CT-Diagnostik, wird nun routinemäßig im Klinikum EvB in Potsdam angeboten.

Als nicht-invasive Methode bietet die Kardio-MRT eine mittlerweile auch in den Leitlinien zunehmend etablierte Hilfestellung in der Diagnostik struktureller oder entzündlicher Herzerkrankungen. Die Kardio-CT mit neuesten technischen Standards kann zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung eingesetzt werden. Ein weiterer Teilbereich des Departments ist die pulmonale Bildgebung – also die Befundung von hoch-auflösenden Computertomographie-(HRCT)-Bildern der Lunge. Dieses Verfahren ist, insbesondere in der Diagnostik von komplexen Lungenerkrankungen, von entscheidender Bedeutung. Die fachübergreifende Beratung zwischen Radiologen und zuweisenden Internisten ermöglicht eine optimale Behandlung für die Patientinnen und Patienten.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachkliniken und der Radiologie spielt somit eine entscheidende Rolle. „Dank der Spezialisierung an unserem Klinikum können wir als Radiologen den internistischen als auch chirurgischen Kolleginnen und Kollegen eine Beratung und diagnostische Unterstützung auf Augenhöhe anbieten“, erklärt Dr. med. Benedikt Pregler, Departmentleiter für kardiopulmonale Bildgebung.

Deutschlandweiter Vorreiter ist das Klinikum mit dieser Struktur und der Subspezialisierung in Departments nicht. Als kommunales Krankenhaus zählt die Potsdamer Radiologie jedoch eher zu den Exoten. Meist können nur Universitätskliniken ihren Patientinnen und Patienten diese differenzierten Subspezialisierungen anbieten, da diese neben der medizinischen Behandlung auch der Forschung und Lehre im Bereich der Medizin dienen.

Ihre Ansprechpartnerin