Stimm-, Schluck-, Sprech- und Sprachstörungen sowie kindliche Hörstörungen

Phoniatrie und Pädaudiologie

Der Fachbereich Phoniatrie und Pädaudiologie widmet sich der Diagnostik und Therapie von

  • Stimmstörungen
  • Schluckstörungen
  • Sprechstörungen
  • Sprachstörungen
  • kindlichen Hörstörungen

Als Einrichtung ist die Phoniatrie und Pädaudiologie mit den modernsten Geräten und Methoden ausgestattet. Hierdurch ermöglichen wir jedem Patienten eine optimale und individuelle Versorgung. Die Diagnostik erfolgt ambulant und mit Terminabsprache. Insbesondere unsere kleinen Patient*innen freuen sich über kurze Wartezeiten und eine freundliche Stimmung.

Durch die Integration unseres Fachbereiches in die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde können wir unseren Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum konservativer und operativer Behandlungen anbieten.

Unsere Behandlungsschwerpunkte

Der Fachbegriff lautet „Dysphonie" und die Beschwerden können von Einschränkungen unter besonderen Stimmbelastungen bis hin zur völligen Stimmlosigkeit („Aphonie") reichen. Bei Heiserkeit erfolgt die Abklärung möglicher Ursachen (organisch, funktionell, Lähmungen, neurologische Erkrankungen, nach Tumorerkrankungen, Dystonie: „spasmodische Dysphonie") durch die videoassistierte Endoskopie des Kehlkopfes und durch eine computergestützte Aufnahme und Analyse der Stimme. In besonderen Fällen werden Muskeluntersuchungen (Elektromyographien, EMG) durchgeführt. So können gezielt Therapien mit und ohne Operation geplant werden.

Auch die Betreuung von laryngektomierten Patient*innen mit Stimmprothesen ist Teil unserer ambulanten Patientenversorgung. Therapeutisch sind ambulante (Hilfs- und Heilmittelverordnung, Logopädie) oder auch stationäre Behandlungen (Phonochirurgie) möglich.

Der Fachbegriff lautet „Dysphagie" und die Beschwerdesymptomatik kann vom Fremdkörper- oder „Kloß"gefühl bis hin zur völligen Unfähigkeit zu Schlucken reichen. Mögliche Ursachen können funktionell aber auch neurologische Erkrankungen oder Erkrankungen im HNO-Bereich sein. Bei Schluckstörungen erfolgt die flexibel endoskopische Untersuchung (FEES) zur Ursachenklärung und Ausschlussdiagnostik (organisch, funktionell, „Verschlucken" mit Husten, bei neurologischen Erkrankungen und nach Schlaganfällen, nach Tumorbehandlungen). Ergänzend können im Bedarfsfall bildgebende Verfahren (Röntgen-Breischluck, Echtzeit-MRT) veranlasst werden. In Zusammenarbeit mit unseren Logopäd*innen findet die Diagnostik und Planung therapeutischer Maßnahmen statt. Diese reichen von übenden Verfahren bis zu Behandlungen in Narkose. Therapeutisch sind ambulante (Hilfs- und Heilmittelverordnung, Logopädie) oder auch stationäre Behandlungen (Endoskopie, Xeomin®-Behandlung) möglich.

Bei Erwachsenen können Störungen des Sprechens und der Sprache seit der Kindheit bestehen oder bei Behinderungen und Erkrankungen auftreten. Anhaltende Störungen beziehen sich meist auf den Redefluss (Stottern, Poltern) oder auf die Aussprache (z.B. Lispeln). Sprach- oder Sprechstörungen können zudem aufgrund von Defekten oder Erkrankungen des Nervensystems bestehen oder erworben werden.

Eine häufige Ursache für erworbene Störungen ist der Schlaganfall. Aber auch seltene Erkrankungen des Nerven- und Muskelsystems oder eine Demenz weisen mitunter als frühes Zeichen eine Sprach- und Sprechstörung auf. An unserer Klinik erfolgt die ärztliche Diagnostik in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie. Die Diagnostik und Therapieplanung erfolgt im „Tandem" mit unseren Logopäd*innen.

Etwa ein bis drei von tausend Neugeborenen kommen mit einer Hörstörung auf die Welt. Um diesen Kindern die bestmöglichen Voraussetzungen für Ihre Entwicklung (hier insbesondere der Sprachentwicklung) zu schaffen, ist die Hörstörung so früh wie möglich zu erkennen und entsprechend ihres Ausmaßes medizinisch zu versorgen. Hierfür wurde im Bundesgebiet 2009 das universelle Neugeborenen-Hörscreening verbindlich an allen Geburtskliniken eingeführt.

Im Falle kontrollbedürftiger Befunde erfolgen die weitere Abklärung des Hörvermögens und gegebenenfalls die Versorgung der Hörstörung in einer pädaudiologischen Klinik wie unserer. Hier sind alle erforderlichen diagnostischen Verfahren sowie der Zugang zu apparativen und operativen Therapien (Hörgeräteverordnungen, Hörimplantate) vorhanden. In unserer Klinik finden pro Jahr bei mehr als 200 Kindern im Alter von 0 bis sechs Jahren entsprechende Hörprüfungen statt.

Die Diagnostik beginnt vorsorglich mit dem verbindlichen und universellen Neugeborenen-Hörscreening, für welches objektive Hörprüfverfahren zur Messung otoakustischer Emissionen (DPOAE, TEOAE) oder hirnstammaudiometrische Messungen (AABR, BERA) zum Einsatz kommen. Eine Bestimmung der Hörschwelle gelingt in Abhängigkeit vom Alter des Kindes durch die frequenzspezifische Hirnstammaudiometrie im Spontanschlaf oder in Betäubung (NN-BERA, Chirp-BERA). Neben den objektiven Hörprüfverfahren steht die gesamte Palette der altersentsprechenden Hördiagnostik (Ablenk-, Spiel-, Ton-, Sprachaudiogramm) für jedes Entwicklungsalter zur ambulanten Diagnostik zur Verfügung. Die Diagnostik vor und nach Versorgung mit Cochlea-Implantaten (CI) ist ebenso unser Aufgabenbereich wie die Verordnung und Überprüfung von Hörgeräten

Auch unabhängig von Hörstörungen können Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern auftreten. Zur Abklärung sind sorgfältige ärztliche und logopädische Untersuchungen des Hörens und des Sprechens erforderlich. Zum Ausschluss allgemeiner Entwicklungsstörungen können im Bedarfsfall zudem kinderärztliche Untersuchungen in einem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) notwendig sein.

Entwicklungsrückstände können sich auf das Sprachverständnis, den Wortschatz, die Grammatik und die Aussprache (Artikulation) beziehen. Für eine gezielte und gewinnbringende Therapie ist die genaue Analyse des Störungsbildes erforderlich. An unserer Klinik gelingt dies durch die enge Zusammenarbeit der ärztlichen und logopädischen Fachdisziplinen.

Kooperationen in der Diagnostik

Zur möglichen Abklärung anderer kindlicher Entwicklungsstörungen arbeiten wir eng mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des Klinikums Westbrandenburg zusammen.

Kinder mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte werden in einer regelmäßigen Sprechstunde unserer Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie mitbetreut.

Therapie

Konservative Therapien

Für Patient*innen mit Sprech- und Sprachstörungen und/oder Stimm- und Schluckstörungen stehen im Einzelfall logopädische Therapieplätze zur Verfügung. Bei entsprechender Indikation können Verordnungen für externe Stimm-, Schluck-, Sprech- und Sprachtherapien wie auch für Hörgeräte direkt über uns erfolgen.

Operationen

  • Hirnstammaudiometrie im Spontanschlaf (BERA)
  • Stimmverbessernde (phonochirurgische) Eingriffe mit lupenendoskopischen Abtragungen kleiner gutartiger Kehlkopfbefunde
  • Behandlungen mit Botulinumtoxin (Xeomin®)
  • Stimmlippenunterfütterungen (Augmentationen)
  • Versorgung von Mittelohrergüssen
  • Entfernung der Rachenmandeln (sogenannten Polypen)
  • Frequenzspezifische Hirnstammaudiometrie (NN-BERA)
  • Stimmverbessernde (phonochirurgische) Eingriffe an den Stimmlippen (Augmentationen) und am Kehlkopfgerüst (Thyroplastiken)
  • Lasermikrochirurgische Abtragung von Kehlkopfbefunden
  • Behandlung von Schluckstörungen mit Botulinumtoxin (Xeomin®)