Spezialisierte Pflege

Komplexe Krankheitsbilder und Verletzungen oder auch bestimmte Phasen in Diagnostik und Therapie erfordern oft auch eine spezialisierte Pflege.

Für den Einsatz in allen spezialisierten Fachbereichen bilden sich unsere Mitarbeitenden in zweijährigen Fachweiterbildungen weiter bzw. erwerben eine Zusatzqualifikation.

 

Einige unserer Mitarbeitenden sind zu ACLS-Providern nach den Richtlinien der American Heart Association ausgebildet. Damit sind sie Expert*innen in der korrekten Anwendung von Herz-Lungen-Wiederbelebung. Ihr Wissen geben sie im Rahmen interner Fortbildungen an ihre Kolleg*innen weiter.

Unser Ziel ist es, dass jede Pflegekraft in einem 2-jährigen Turnus ein Reanimationstraining absolviert. Alle neuen Mitarbeiter*innen erhalten am ersten Tag ihrer Tätigkeitsaufnahme an unserem Haus ein solches Training. Darüber hinaus werden diese Trainings auch in unserem hauseigenen Simulationszentrum durchgeführt oder im gesamten Team in den einzelnen Bereichen

Brustkrebs ist für Frauen eine lebensverändernde Diagnose. Um zu lernen, mit der Erkrankung  umzugehen und den Weg der Brustkrebsbehandlung zu meistern, stehen  Breast Care Nurses (Deutsch: Brust-Schwestern) an der Seite dieser Patientinnen.

Nach einer zweijährigen Zusatzqualifikation sind sie in unserem Klinikum Ansprechpartnerin und Vertraute für alle Anliegen von Brustkrebspatientinnen.

Einsatzort: Brustzentrum | Klinik für Gynäkologie

Diabetes mellitus begleitet Patient*innen vom Krankheitsbeginn an oft lebenslang. Dem Management der Erkrankung kommt große Bedeutung zu. Hier helfen unsere Diabetesberater*innen mit Spezialwissen zum Umgang mit der Erkrankung und zu Ernährungsfragen.

Einsatzort: Klinik für Nephrologie, Endokrinologie und Diabetologie und in allen Fachbereichen

Eine zweijährige Zusatzweiterbildung qualifiziert Pflegende auf unserer Intensivstation oder im Funktionsdienst Anästhesie in unserem Zentral-OP zur Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivtherapie. Damit wird den besonderen fachlichen und pflegerischen Fragestellungen auf einer der Intensivstationen sowie in der Anästhesiologie Rechnung getragen.

Einsatzorte: Intensivstation | Funktionsdienst Anästhesie/ IMC

Hygienebeauftrage Pflegekräfte sind auf jeder Station und in allen Fachbereichen eingesetzt. Sie sind Ansprechpartner*innen für Ärzt*innen und Pflegekräfte zu allen hygienischen Themen in ihrem Bereich, so z.B. bei speziellen Hygienemaßnahmen und Krankheitsbildern.

Sie stehen im regelmäßigen Austausch mit unseren Hygienefachkräften aus der Krankenhaushygiene und werden geschult. Darüber hinaus besuchen sie den zertifizierten Fortbildungsgang zur Link Nurse.

Im Notfall muss es schnell gehen. Das richtige Handeln verlangt Pflegenden und Ärzten im Notfall viel ab. Deshalb sind die Mitarbeitenden in unserer Notfallaufnahme speziell aus- und weitergebildet. Unsere Notfallpflegenden bringen nach ihrer zweijährigen Zusatzqualifikation viel Wissen rund um Ersteinschätzung, Diagnostik und Überwachung in ihren Arbeitsalltag in der Notaufnahme ein.

Einsatzort: Zentrale Notaufnahme und  Zentrale Kindernotaufnahme

Die Diagnostik, Therapie, Pflege und Begleitung von Patient*innen mit einer Krebsdiagnose ist uns ein besonderes Anliegen. Im Rahmen unseres Onkologischen Zentrums sind auch speziell ausgebildete Fachpflegekräfte für Onkologie eingesetzt. Sie haben auf diesem Gebiet eine zweijährige Zusatzqualifikation absolviert, die die fachkundige Betreuung dieser Patientengruppe in allen Krankheitsphasen zum Inhalt hat. Ihre Tätigkeit erfolgt nach den Standards unseres onkologischen Konzeptes in enger Zusammenarbeit mit Ärzt*innen, Therapeut*innen und Sozialarbeitenden.

Einsatzorte, z.B.: Onkologisches Zentrum  und  Klinik für Gynäkologie  sowie  Klinik für Hämatologie und Onkologie 

Schmerzen bestimmen den Alltag vieler Patientinnen und Patienten. Im Krankenhaus sind Schmerzen naturgemäß ein sehr präsentes Thema. Schmerzmanager*innen (Pain Nurses) haben sich in diesem Bereich spezialisiert. Mit der Erfassung und dem fachkundigen Einschätzen von Schmerzen sowie verschiedenen therapeutischen Verfahren helfen sie den Patientinnen und Patienten dabei, akute Schmerzen zu lindern oder zu verhindern.

Einsatzort, z.B.: Funktionsdienst Anästhesie

Patient*innen mit Morbus Parkinson und deren Angehörige spezialisiert zu betreuen, ihre Fragestellungen zu beantworten und als Ansprechpartner*innen in den Pflegteams zur Verfügung zu stehen – das ist die Aufgabe unserer Parkinson Nurses. Sie haben eine spezifische Expertise in verschiedenen Einsatzbereichen, z. B. bei der Bedienung von Pumpensystemen und Steuergeräten zur Tiefen Hirnstimulation, in der Pflegeberatung, in der psychosozialen Beratung.

Dieses Wissen haben sie sich in ihrem Fachbereich berufsbegleitend in einem mehrmonatigen Weiterbildungsgang angeeignet.

Einsatzort, z.B.: Klinik für Neurologie und Klinische Neuropsychologie

Zur Pflege von unheilbar oder chronisch kranken Menschen gehören besondere pflegerische Fertigkeiten und psychische Sensibilität. Unsere Pallative Care Nurses haben sich in diesem Thema zertifiziert in einem mehrmonatigen Weiterbildungsgang fortgebildet. Sie bringen ihr Wissen auf unserer Palliativstation zum Einsatz und geben es an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter.

Einsatzort: Palliativstation der Klinik für Hämatologie und Onkologie

Bei einer plötzlich eintretenden Pflegesituation, aber auch in einer längeren Pflegebegleitung, stellt sich häufig die Frage, ob man selbst die Pflege zu Hause übernehmen kann.

Viele Vorbereitungen und Entscheidungen sind zu treffen. Dazu kommt, dass den Angehörigen häufig praxisrelevantes, pflegefachliches Wissen für die alltäglichen Verrichtungen der Pflege fehlt, aber auch Kenntnisse über entlastende Hilfen und kompetente Anlaufstellen. Das Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern setzt genau hier an.

Ein Teil dieses Projektes sind geschulte Pflegefachkräfte im Klinikum Ernst von Bergmann, die gezielt die praktische Umsetzung von Pflege in Familien und zu Hause unterstützen.

Zur dreijährigen Ausbildung in der Pflege gehören jede Menge praktische Stunden auf den verschiedenen Stationen unseres Klinikums. Unsere Auszubildenden werden dabei strukturiert und tatkräftig von unseren Praxisanleiter*innen unterstützt.

Nach dem Besuch eines mehrmonatigen Kurses für Praxisanleitung, in dem besonderes Augenmerk auf pädagogisch-didaktische Inhalte gelegt wird, können unsere Pflegefachkräfte diese wichtige Aufgabe wahrnehmen. Sie leiten unsere Nachwuchspflegekräfte an – einzeln oder in Gruppen, vermitteln theoretisches Wissen, demonstrieren Pflegetätigkeiten und sind Ansprechpartner für alle  Belange der Auszubildenden. Unter ihnen wächst die Pflege-Generation der Zukunft heran.

Einsatzort: jeder Bereich im Klinikum

Die pflegerischen Leitungen der Teams auf den Stationen: das sind unsere Stationsleitungen. Sie organisieren ihren Bereich, sind fachkundige Ansprechpartner*innen für ihre Mitarbeiter*innen, Ärzt*innen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie für die Verwaltung.

Stationsleitungen managen den Tagesablauf auf einer Station und tragen so zur bestmöglichen Therapie und Pflege unserer Patientinnen und Patienten bei. Sie vermitteln Wissen und sind auch im Krisenfall immer ansprechbar. Sie kennen ihren Fachbereich und die besonderen Erfordernisse ganz genau. Berufsbegleitend haben Sie eine zweijährige Zusatzqualifikation zur Stationsleitung absolviert.

Einsatzort: in jedem Bereich des Klinikums

Gerade in den ersten Lebensstunden und -tagen kommt dem Stillen eines Neugeborenen eine besondere Bedeutung zu. Während des Aufenthalts auf unserer Wöchnerinnenstation beantworten unsere Still- und Laktationsberaterinnen alle Fragen rund ums Stillen. Voraus geht eine zweijährige berufsbegleitende Fortbildung.

Einsatzort: Klinik für Geburtshilfe

Speziell für die Versorgung von Schlaganfallpatient*innen wurde die mehrmonatige Weiterqualifizierung zur „Stroke Nurse“ von der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft eingeführt. Unsere Stroke Nurses sind besonders für die anspruchsvolle Tätigkeit mit Schlaganfall-Patient*innen geschult. Eine aktivierende Pflege steht für sie im Vordergrund ihrer Tätigkeit.

Einsatzort: Stroke Unit | Klinik für Neurologie

Einen künstlichen Darmausgang oder eine künstliche Harnableitung bezeichnet man fachmännisch als Stoma. Unsere Stomatherapeut*innen stehen Patientinnen und Patienten vor und nach einem solchen Eingriff zur Seite und beraten sie zur selbstständigen Versorgung.

Die Anlage eines künstlichen Darmausgangs stellt für jeden unserer Patient*innen einen einschneidenden Eingriff dar. Was bisher selbstverständlich war - wie der tägliche Gang zur Toilette - ist plötzlich anders. Der Umgang mit dem Stoma und allen Begleiterscheinungen ist zunächst ungewohnt und muss geübt werden. Für ihren Einsatz haben die Stomatherapeut*innen einen zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildungsgang für Stoma, Kontinenz und Wunde absolviert. Sie sind im ganzen Klinikum nicht nur zur Beratung in der Stomatherapie tätig, sondern auch, um Wunden einzuschätzen und Therapien einzuleiten. Darüber hinaus beraten sie Patient*innen zum Thema Kontinenz. Auch schulen sie unsere Wundbeauftragten und unsere Pflegekräfte zu diesen Theman.

Einsatzort: gesamtes Klinikum

Unsere Wundbeauftragten sind auf allen Stationen eingesetzt. Bestimmte Therapien, fehlende Mobilisation, Erkrankungen und Mangelzustände von Patient*innen und Patienten begünstigen das Entstehen von sogenannten Dekubitalulcera – dem Wundliegen. Diese Geschwüre zu verhindern ist unser erklärtes Ziel. Dafür arbeiten unsere Wundbeauftragten eng mit unseren Wundexpertinnen zusammen und bilden sich weiter.

Einsatzort: gesamtes Klinikum