So können wir Ihnen helfen

Unser Behandlungsangebot

Im Rahmen der Diagnostik von Speiseröhrenkrebs werden zum einen die Ausbreitung des Tumors und zum anderen Ihre Belastbarkeit bestimmt, insbesondere die Herzleistung und die Lungenfunktion. Beides sind wichtige Parameter, um die weitere Therapie festlegen zu können. Wir legen großen Wert auf eine besonders gründliche Diagnostik. Zudem können in unserem Zentrum alle Untersuchungen unter einem Dach durchgeführt werden.

Ausbreitungsdiagnostik

Zur Ausbreitungsdiagnostik des Tumors gehören die Spiegelung (Endoskopie) von Speiseröhre und Magen und die Entnahme von Gewebeproben aus dem Tumor, um die Tumorart zu bestimmen. Mit einem Ultraschall von innen (endoluminaler Ultraschall, EUS) wird die Eindringtiefe des Tumors in die Wand der Speiseröhre untersucht. Zum Ausschluss von Absiedlungen in Leber oder Lunge wird eine Computertomographie (CT) von Bauchraum und Brustkorb durchgeführt.

Unsere Therapieverfahren

Im Speiseröhrenkrebszentrum kommen alle etablierten sowie neue und innovative Therapieverfahren zum Einsatz. In den wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen erstellen wir gemeinsam mit den Spezialisten der Strahlentherapie, Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Chirurgie und Urologie sowie niedergelassenen Kollegen aus den onkologischen Schwerpunktpraxen die individuell bestmögliche Therapie. Gemeinsam wird individuell für Ihre Situation eine Therapieempfehlung erarbeitet, die einerseits dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entspricht und andererseits die individuellen Voraussetzungen jedes Patienten berücksichtigt.

Welche Behandlungsstrategie empfohlen wird, richtet sich nach der Tumorart und dem Tumorstadium. Die Klassifizierung erfolgt unter Zuhilfenahme der verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten und erfasst Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Metastasierung. Meistens kann das genaue Stadium erst durch das bei einer Operation entnommene und in der Pathologie genau untersuchte Gewebe festgelegt werden.

Im Anschluss an die Tumorkonferenz erhalten Sie einen Gesprächstermin, in dem diese Empfehlung mit Ihnen besprochen wird. Wenn möglich, sollten Sie hierzu Ihren Partner oder eine andere vertraute Person mitbringen. Vier Ohren hören mehr als zwei, zwei Personen fragen mehr als eine!

Säulen der Therapie

Bei Tumoren, die auf die innerste Schicht der Speiseröhre, also die Schleimhaut, begrenzt sind, kommt eine lokale Abtragung des Tumors mittels >Endoskopie in Frage. Im lokal fortgeschrittenen Stadium stellt die chirurgische Therapie den Eckpfeiler der Behandlung dar.

Wächst der Tumor in tiefere Wandschichten der Speiseröhre ein, steigt das Risiko von Absiedlungen in Lymphknoten. Aus diesem Grund wird die Speiseröhre mit den dazugehörigen Lymphknoten entfernt. Je nachdem, wie weit der Tumor bereits in tiefere Schichten eingedrungen ist, wird zusätzlich vor der Operation eine Chemotherapie oder eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie durchgeführt.

Ziel der chirurgischen Behandlung ist die vollständige Entfernung des Tumors und der Lymphknoten sowie die Wiederherstellung der Schluckfunktion. Der operative Eingriff gliedert sich somit in zwei Teile: die Entfernung des Tumors (Resektion) und die Rekonstruktion der Speiseröhre. Die Operation wird in der Regel komplett minimal-invasiv bzw. Roboter-assistiert durchgeführt.

Nach der Operation verbringen Sie einige Tage auf der Intensivstation. Nach der Verlegung auf die Normalstation sind vor allem Physiotherapie und Atemtraining wichtig, zudem erfolgt ein Kostaufbau und Sie erhalten eine Ernährungsberatung. Bei einem unkomplizierten Verlauf können wir Sie bereits nach etwa zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen. Je nach Stadium der Erkrankung schließt sich nach der Operation eine weitere Chemotherapie oder eine strukturierte Nachsorge in unserem Zentrum an.

Die ganzheitliche Betreuung ist uns sehr wichtig. Alle unterstützenden Behandlungen dienen der Verbesserung sowie Erhaltung Ihrer Lebensqualität. Im Vordergrund steht die Behandlung von Schmerzen und von Folgeerscheinungen des Speiseröhrenkrebses.

Physiotherapie: Nach der Operation werden Sie durch das Team der >Physiotherapie betreut. Die frühzeitige Mobilisierung des Körpers hat in der postoperativen Phase eine entscheidende Bedeutung.

Ernährungsberatung: Im Speiseröhrenkrebszentrum sehen wir die Ernährungsmedizin als fester Bestandteil des Therapiekonzeptes an. Wir verstehen uns als Ansprechpartner der Patienten, ihrer Angehörigen und Pflegenden sowie deren Hausarztes und unterstützen bei:

  • der Ermittlung des Ernährungsstatus
  • der Therapieplanung bei enteraler und parenteraler Ernährung
  • postoperativen Ernährungskonzepten
  • Fragen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie

Sozialdienst: Eine Krebserkrankung bringt neben den persönlichen Belastungen auch viele bürokratische Hürden mit sich. Bereits während des Krankenhausaufenthaltes beantragen unsere Mitarbeitenden des >Sozialdienstes eine Anschlussheilbehandlung beim zuständigen Kostenträger für Sie. Auch die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises oder die Organisation einer häuslichen Versorgung – sofern notwendig, können durch unseren Sozialdienst übernommen werden.

Nachsorge: Ein Nachsorgeschema mit festgelegten Untersuchungen zu bestimmten Zeitpunkten gibt es für den Speiseröhrenkrebs nicht. Suchen Sie bitte daher bei Beschwerden immer Ihren Arzt auf.

Palliativmedizin: Auch wenn in der Behandlung von Krebserkrankungen große Fortschritte erzielt wurden, sind sie doch nicht immer heilbar. Begleiterscheinungen, wie Schmerzen, andauernde Übelkeit und Passagestörungen erfordern das Hinzuziehen von Palliativmediziner*innen. Dieses noch relativ junge Fachgebiet beschäftigt sich vor allem mit der optimalen Behandlung von Begleitsymptomen der Krebskrankheit. Dabei kommt neben dem Einsatz verschiedener Formen der Schmerzbehandlung und Linderung von Symptomen auch der Beratung und Begleitung der Bezugspersonen eine große Bedeutung zu.

Unsere Palliativstation sorgt im Palliativen Netzwerk Potsdam (PNP) gemeinsam mit den Hausärzt*innen, spezialisierten Hauskrankenpfleger*innen und anderen Berufsgruppen (z. B. Sozialarbeiter*innen) für eine an den individuellen Bedürfnissen von Krebspatienten orientierte Versorgung. Im Falle des Fortschreitens der Erkrankung kann so auch die Betreuung zu Hause sichergestellt werden.