Zertifizierung durch Silviahemmet

Demenzfreundliches Krankenhaus Lausitz Klinik Forst

In Deutschland leben gegenwärtig rund 1,7 Millionen Menschen mit unterschiedlichen Formen von Demenz, davon ca. 60% Alzheimer; rund 330.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der Demenzerkrankten auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen – sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, so die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Demenzkranke leben auch heute noch überwiegend in Versorgungseinrichtungen, in denen sie isoliert von der Gesellschaft und ihrem sozialen Umfeld untergebracht sind. Bei guter logistischer und sozialer Unterstützung ist dagegen ein langes Verbleiben im eigenen Wohnumfeld und vor allem in der Mitte der Gesellschaft möglich. Dafür sind jedoch eine demenzorientierte, smarte Infrastruktur sowie die Einbeziehung von Angehörigen und vor allem auch ein umfassendes Versorgungsnetzes notwendig.

Mit dem Projekt der Smart-City Forst wird ein Wohn- und Versorgungsumfeld in der Lausitz geschaffen, das sich auf das spezielle Krankheitsbild Demenz in den unterschiedlichen Stadien ausrichtet.

Als ein wichtiger Baustein in diesem Projekt hat sich die Lausitz Klinik Forst einer Zertifizierung nach dem anerkannten Demenz-Standard der Stiftung Silviahemmet zur Sensibilisierung im Umgang mit demenziell veränderten Menschen unterzogen.

Ein wesentliches Ziel der Zertifizierung war, die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen der Lausitz Klinik Forst für das Thema Demenz zu sensibilisieren und im Umgang mit demenziell erkrankten Patientinnen und Patienten zu schulen. Am 16.06.2022 wurde der Lausitz Klinik Forst offiziell das Zertifikat „Demenzfreundliches Krankenhaus“ durch Vertreter der Stiftung Silviahemmet überreicht.

Veränderung in der Bevölkerung – Unser Ansatz

In den letzten Jahren hat der Anteil von Patientinnen und Patienten mit der Zusatzdiagnose Demenz deutlich zugenommen. Die Lausitz Klinik Forst sieht sich daher mit den Problemen demenziell erkrankter Menschen in zunehmendem Maße konfrontiert. Seit 1991 werden innerhalb der Geriatrie und auch in anderen Fachrichtungen Patientinnen und Patienten mit Demenz (als Haupt- oder Nebendiagnose) behandelt. Diese Patientinnen und Patienten bedürfen einer besonderen Betreuung und Begleitung.

Unser gemeinsames Ziel ist es daher, ein demenzfreundliches Krankenhaus zu sein, dass Angehörige, Fachpersonal, Entscheidungsträger u.v.m. stetig befähigt, Menschen mit Demenz bestmöglich zu begleiten und zu versorgen. Nicht nur den demenziell Erkrankten sondern auch den sie umgebenden Menschen.

WIe wir im täglichen Klinikalltag mit der Herausforderung Demenz umgehen, zeigt Ihnen dieses Video, das im Rahmen der Zertifizierung nach Silviahemmet entstanden ist.

4-Säulen-Modell nach Silviahemmet

Die Arbeit von Silviahemmet beruht auf der palliativen Philosophie. Zu den grundlegenden Prinzipien gehören:

  • im Mittelpunkt steht die Würde des/der Erkrankten
  • die/der Erkrankte steht stets an erster Stelle
  • der/dem Erkrankten wird mit liebevollem Respekt begegnet
  • die/der Kranke „lehrt“ die „Anderen“ und ermöglicht ihnen das Krankheitsbild zu verstehen.

„Die adäquate Versorgung von akut erkrankten Patientinnen und Patienten mit der Zusatzdiagnose Demenz ist eine Herausforderung für jedes Krankenhaus. Nur wenn alle Beteiligten entsprechend vorbereitet sind, kann der Heilungsprozess entsprechend unterstützt und gefördert werden. Die Stiftung Silviahemmet bietet hier mit ihrem palliativen Ansatz einen Zugang zum demenziell erkrankten Menschen, der, wie die Evaluationen gezeigt haben, die Arbeit in der Akutklinik erfolgreich befördert.“

Dr. med. Ursula Sottong, Silviahemmet Trainerin und Silviahemmet Ärztin