Potsdam.Gesundheit.Zukunft
Der medizinische und pflegerische Fortschritt und die gesundheitliche Daseinsvorsorge haben wesentlichen Einfluss auf unseren Lebensstandard und die Lebensqualität. Dies war in der Vergangenheit so und wird auch zukünftig so sein. Der anhaltende wissenschaftliche Fortschritt, die Digitalisierung und das veränderte Bewusstsein für Nachhaltigkeit bergen enorme Chancen für gutes Leben in der Zukunft. Wollen wir als EvB Gruppe und Landeshauptstadt Potsdam diese Chancen nutzen, müssen wir Gesundheitsversorgung neu strukturieren und „Krankenhaus“ neu denken und planen.
Was bisher geschah: Im Jahr 2023 wurde eine sogenannte Machbarkeitsstudie zur Notwendigkeit baulicher Maßnahmen für das Klinikum EvB gestartet.
Das Ziel: Die dauerhafte Sicherung bestmöglicher Gesundheitsversorgung für die Menschen in Potsdam und Umgebung und damit auch die langfristige Zukunftsfähigkeit unseres Klinikums.
Unser Fazit: Hierfür wird ein Klinik-Neubau für Potsdam erforderlich werden.
Ausstellung "Potsdam.Gesundheit.Zukunft. Eine Gesundheitsreise ins Übermorgen"
Mit der Ausstellung Potsdam.Gesundheit.Zukunft. Eine Gesundheitsreise ins Übermorgen möchten wir Denkanstöße geben, wie Gesundheitsversorgung in Potsdam und der gesamten Region in den kommenden Jahrzehnten aussehen kann.
Es geht um den rasanten medizinischen Fortschritt, es geht aber auch um absehbare gesamtgesellschaftliche Entwicklungen. Es geht um unsere Zukunft. Mit informativen, aber auch unterhaltsamen Formaten veranschaulichen wir, wie stark die Medizin das alltägliche Leben aller beeinflusst und welche Aspekte für einen Klinik-Neubau der Zukunft beachtet werden müssen. Schließlich wagen wir – auch mit einem Augenzwinkern – einen Blick auf das Leben im Jahr 2054.
Über die Inhalte der Ausstellung
Besuchende der Ausstellung betreten zunächst den sogenannten Historienraum. In sechs kurzen Geschichten zeigen wir, welch großen Einfluss zurückliegende medizinische Errungenschaften auf nahezu alle Facetten unseres heutigen Lebens haben.
- Hätten Sie gedacht, dass der Apple-Gründer Steve Jobs möglicherweise das iPhone nicht hätte erfinden können, wenn Wilhelm Cornrad Röntgen nicht hundert Jahre vor ihm die „X-Strahlen“ entdeckt hätte?
- Oder dass es ohne Antibiotika vielleicht niemals zu Tennessee Williams Werk „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ gekommen wäre?
Nach verlassen des Historienraumes stehen die Besuchenden vor dem wichtigsten Objekt der Ausstellung. Es geht auf eine Idee des Bühnenbildners Fabian Lüdicke zurück, die Grundkonstruktion wurde im Studio Babelsberg gebaut. Die Seiten des Objektes bilden vier Räume - vier Perspektiven. In diesen sehr unterschiedlichen Räumen veranschaulichen wir, welche Aspekte heute auf die Planung neuer Kliniken Einfluss haben.
- Es geht um eine sichere und flexible Raum- und Infrastruktur.
- Es geht um Ökologie und Nachhaltigkeit.
- Es geht natürlich um die Menschen, die hier zukünftig behandelt werden sollen.
- Es geht aber auch um die Menschen, die hier arbeiten werden.
Sechs Bildschirme umrahmen das Mittelobjekt. Hier läuft eine Sitcom Gesundheit 2054, mit der wir uns dem Thema Medizin der Zukunft etwas augenzwinkernd nähern. Die Charaktere, Stimmen und Animationen sind gänzlich mit künstlicher Intelligenz erstellt worden. Bei der Erstellung der Geschichten haben menschliche Autoren ihre Finger im Spiel gehabt.
Fallstudien moderner Krankenhausarchitektur beschließen den Ausstellungsrundgang. An den äußeren beiden Zeltwänden werden exemplarisch sechs Visualisierungen von Klinikneubauten gezeigt, die in der Fachwelt als beispielhaft für zukunftsorientierte Planung angesehen werden. Fünf kommen aus dem Ausland, eines aus Deutschland.
Audio-Guide über eigenes Smartphone abrufbar
Alle Gäste der Ausstellung haben die Möglichkeit, einen Audio-Guide zu nutzen. Bitte bringen Sie dazu ein Smartphone und Kopfhörer mit. Den QR-Code zum Start des Audio-Guides finden Sie vor Ort am Eingang der Ausstellung
Vier zentrale Perspektiven moderner Krankenhausarchitektur
Stellen Sie sich ein Krankenhaus vor, das sich innerhalb weniger Stunden komplett umgestalten lässt, um den Anforderungen wechselhafter stationärer und ambulanter Therapieformen gerecht zu werden. Technische Innovationen von OP-Robotern bis zu KI gestützter Diagnostik und Telemedizin sowie individualisierter Therapie und Überwachung – die rasante medizinische und technologische Entwicklung fordert völlig neue Ansätze im Krankenhausbau. Entdecken Sie, wie moderne Kliniken durch modulare Raumkonzepte, adaptive Technologien und robuste IT-Infrastrukturen für die Herausforderungen von morgen gewappnet sind und dabei stets die bestmögliche Patientenversorgung im Blick haben.
Zukunftskliniken: Flexibel in Form und Funktion
In der laufenden Dekade wird sich die Welt stärker verändern als in den vergangenen 100 Jahren. In der Zeit rasanter technologischer und medizinischer Fortschritte steht die Krankenhausarchitektur vor der Herausforderung, sowohl aktuelle als auch zukünftige Bedürfnisse zu erfüllen. Flexibles Design und fortschrittliche Technologien prägen die Struktur und Funktion moderner Krankenhäuser.
Beschleunigte Entwicklungen in der Medizin
Dank der sich stetig weiterentwickelnden medizinischen Wissenschaft sowie moderner biologischer, chemischer und physikalischer Technologien werden ständig neue medizinische Erkenntnisse gewonnen und neue Therapieformen implementiert. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz erlebt der medizinische Sektor eine Revolution. Diagnostik und Therapie werden hier auf der Grundlage von Entscheidungsunterstützungssystemen und BIG Data getriebener Bilderkennung wesentlich unterstützt. Der in dieser Dynamik entstehende Wissensfortschritt muss so schnell wie möglich in die Behandlungspraxis einfließen, damit er den Patient*innen zugutekommen kann.
Technologische Innovationen und deren Einfluss auf das Krankenhausdesign
Der Einsatz von fortschrittlichen Operationsrobotern und KI-gestützten Diagnosesystemen revolutioniert die Behandlungsmöglichkeiten und stellt neue Anforderungen an die räumliche und informationstechnische Struktur von Krankenhäusern. Diese Technologien erfordern speziell angepasste Räume und hohe Datenspeicherkapazitäten.
Beispielhafte Umsetzung flexibler Raumstrukturen
Modulare Operationssäle und multifunktionale Patientenzimmer, die den Anforderungen an Hygiene, Patientenüberwachung und Arbeitsumfeld gerecht werden, sind Beispiele für flexible Raumstrukturen.
Zunehmende Ambulantisierung
Durch die zunehmende Ambulantisierung im Gesundheitswesen entstehen weitere spezifische Anforderungen an die Architektur und Raumstruktur von Krankenhäusern. Auch hier ist flexible Raumgestaltung gefordert, die Schaffung von Holding- und Überwachungsbereichen, modular nutzbaren Behandlungsräumen und kurzen Wegen für effiziente Patientenflüsse. Dazu gehören auch ausreichend begleitende Infrastrukturen durch moderne Wartebereiche und Versorgungsmöglichkeiten für ambulante Patient*innen und deren Angehörige, die möglicherweise nur wenige Stunden in der Einrichtung verbringen.
Interdisziplinäres Arbeiten
Interdisziplinäre Ansätze in der Versorgung, bei denen Expert*innen aus verschiedenen Fachrichtungen sowohl der Medizin als auch der Pflege und weiteren Medizinfachberufen zusammenarbeiten, um integrierte Behandlungspläne für Patient*innen zu entwickeln, erfordern ihrerseits spezifische räumliche und organisatorische Anpassungen.
Pharmakologische Innovationen und Raumbedarf
Die Entwicklung von individualisierten Medikamenten und komplexe Therapieansätze benötigen modifizierbare Laboreinrichtungen und Therapieräume, die schnell umgerüstet werden können, um auf die Patientenbedarfe reagieren zu können. Ausreichende Räumlichkeiten sind erforderlich, um innovative Studienmedikationen anzubieten und wissenschaftliche Begleitung zu ermöglichen.
Krisenresistenz und Anpassungsfähigkeit
Die COVID-19-Pandemie hat die Notwendigkeit von Flexibilität in der Krankenhausplanung verdeutlicht. Isolationsbereiche und die Trennung verschiedener Patientengruppen müssen schnell gestaltbar sein, um auf pandemische Ereignisse effektiv reagieren zu können. Weiterhin sind ausreichend Isolations- und Einzelzimmer vorzuhalten, um den Anforderungen an Hygiene und Arbeitsumfeld Rechnung zu tragen.
Digitalisierung als zentraler Treiber für flexible Krankenhausgestaltung
Die fortschreitende Digitalisierung verlangt nach robusten IT-Infrastrukturen, die große Datenmengen sicher verarbeiten können. Eine stabile Netzwerkstruktur ist essenziell, um telemedizinische Dienste und die Integration digitaler Gesundheitsanwendungen zu unterstützen.
Sicherheit der kritischen Infrastruktur
Angesichts zunehmender Cyberangriffe ist es entscheidend, dass moderne Krankenhäuser umfassende Sicherheitsmaßnahmen integrieren. Dies umfasst sowohl Cybersecurity als auch physische Sicherheitskonzepte, um den Schutz sensibler Patientendaten und der Krankenhäuser selbst als Teil der kritischen Infrastruktur zu gewährleisten.
Schlussfolgerung
Zukünftige Krankenhausstrukturen müssen transformierbar sein, um sich schnell an fortschreitende medizinische und technologische Entwicklungen anpassen zu können. Durch die Implementierung modularer und anpassungsfähiger Designelemente können Krankenhäuser sicherstellen, dass sie den wechselnden Anforderungen der medizinischen Versorgung effektiv begegnen.
Stellen Sie sich ein Krankenhaus vor, das nicht nur Patient*innen heilt, sondern auch seine Mitarbeiter*innen stärkt. In der Klinik der Zukunft sind Räume mehr als nur funktional – sie sind Magnete für Fachkräfte. Von Erholungsoasen mit Parkblick bis zu flexiblen Arbeitsbereichen für interdisziplinäre Teams, von digitalen Hightech-Zonen bis zu ergonomischen Designlösungen: Moderne Krankenhausarchitektur schafft Umgebungen, die Stress reduzieren, Zusammenarbeit fördern und das Wohlbefinden steigern. Entdecken Sie, wie klug gestaltete Räume zum Schlüssel im Wettbewerb um die besten Köpfe werden.
Raum für Heilende: Wenn Architektur Fachkräfte fördert
Der medizinische Fortschritt wird wirkungslos bleiben, wenn er nicht von motivierten und engagierten Menschen umgesetzt wird. Dafür bedarf es besserer Arbeitsbedingungen, als wir sie heute bieten. Innovativ gestaltete, attraktive Arbeitsplätze dürfen nicht Softwarehäusern und Versicherungspalästen vorbehalten bleiben. Die vielleicht größte Herausforderung für das Krankenhaus der Zukunft ist, sich auch räumlich für qualifiziertes und motiviertes Personal als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Architektur zur Unterstützung von Erholung und Regeneration
Die Herausforderungen im Krankenhaus haben sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Finanzielle Engpässe, erhöhtes Stressniveau und nicht zuletzt der gravierende Fachkräftemangel führen zu einer intensiven Arbeitsverdichtung. Dem wachsenden Druck auf das Krankenhaus-Personal muss auch durch ansprechende Architektur begegnet werden.
Eine wohlüberlegte Krankenhausarchitektur kann signifikant zur Stressreduzierung und Erholung der Mitarbeitenden beitragen. Räumliche Angebote für Pausen, die tatsächliche Entspannung ermöglichen, sind essenziell. Ein Beispiel hierfür ist der Aufenthaltsraum mit Blick auf einen grünen Park statt auf einen tristen Parkplatz. Ebenso sind aktive Pausen im Freien oder in Bewegungsräumen für die Mitarbeitende anzubieten. Solche Gestaltungen unterstützen die Regeneration des Personals. Die Kommunikation unter den Mitarbeitenden wird ebenfalls durch offene und einladende Gemeinschaftsräume gefördert, die den Austausch und damit das Arbeitsklima verbessern.
Interprofessionelle Zusammenarbeit fördern
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist im modernen Krankenhaus unerlässlich. Sie erfordert räumliche Lösungen, die eine nahtlose Kooperation der verschiedenen Fachrichtungen ermöglichen. Durch die Planung von zusammenhängenden Einheiten oder Zentren innerhalb des Krankenhauses werden kurze Wege für alle Beteiligten realisiert, was die Effizienz der Patientenversorgung deutlich steigert. Flexibel nutzbare Räume erlauben es zudem, schnell auf veränderte Bedürfnisse zu reagieren.
Digitalisierung als Unterstützung der Krankenhausarbeit
Die fortschreitende Digitalisierung im Krankenhaus bietet zahlreiche Vorteile, setzt jedoch auch neue räumliche Standards voraus. Bessere Vernetzung und Zusammenarbeit, telemedizinische Diagnose- und Behandlungsmethoden, die telemedizinische Begleitung von Operationen, Datenaustausch in großem Umfang und neue Methoden wie die Integration virtueller Realität (VR) sollen von den Teams im Krankenhaus zur eigenen Entlastung und zum Besten der Patient*innen genutzt werden können. Dies erfordert eine robuste IT-Infrastruktur mit ausreichender Bandbreite, umfangreichen Datenspeicherlösungen und hoher Ausfallsicherheit.
Schaffung einer gesundheitsfördernden Umgebung
Von einem gesundheitsfördernden Umfeld im Krankenhaus profitieren nicht nur Patient*innen, sondern auch das Personal. Faktoren wie Lärmreduktion, ergonomisches Design und eine angenehme Beleuchtung spielen eine zentrale Rolle, genau wie das Raumklima und Gerüche. Räume, die individuell auf die Bedürfnisse von Patient*innen und Mitarbeiter*innen eingestellt werden können, tragen zur Stressminderung bei und fördern die Gesundheit.
Schlussfolgerung
Die Architektur von Krankenhäusern muss sich den stetig wandelnden Anforderungen von Medizin und Gesellschaft anpassen. Flexibilität, die Integration moderner Technologien und die Schaffung einer unterstützenden Arbeitsumgebung sind dabei entscheidend. So können Krankenhäuser sowohl den Bedürfnissen der Patient*innen als auch denen des Personals gerecht werden und eine hochwertige Versorgung sicherstellen.
Stellen Sie sich vor, ein Krankenhaus würde sich Ihren Bedürfnissen anpassen – nicht umgekehrt. Moderne Klinikarchitektur stellt genau das in den Mittelpunkt: die Patient*innen. Von beruhigenden Farben bis zu flexiblen Räumen, von intuitiver Orientierung bis zum Blick ins Grüne – jedes Detail zielt darauf ab, Ihr Wohlbefinden zu steigern und die Genesung zu fördern. Entdecken Sie, wie „Healing Architecture“ Ihre Kontrolle, Privatsphäre und Sicherheit in den Vordergrund rückt und damit eine Umgebung schafft, die nicht nur behandelt, sondern Heilung aktiv unterstützt.
Im Mittelpunkt: Der Patient als Architekt?
Die Architektur moderner Krankenhäuser orientiert sich zunehmend am Wohl der Patient*innen. Eine umfassende Betrachtung der Bedeutung einer patientenzentrierten Gestaltung zeigt, wie Sicherheit, Privatsphäre und Wohlbefinden durch gezielte architektonische Maßnahmen gefördert werden können.
Patientenzentrierte Architektur
Der Aufenthalt im Krankenhaus ist für Patient*innen oft mit Sorgen und Unsicherheiten verbunden. Eine durchdachte Architektur, die Kontrolle und Ruhe ermöglicht, reduziert die psychische Belastung und fördert die Genesung. Das Design und die Atmosphäre des Krankenhauses sollten daher so gestaltet sein, dass sie das Gefühl von Sicherheit und Selbstbestimmung stärken.
Unterstützung des Heilungsprozesses
Die medizinische Umgebung im Krankenhaus beeinflusst nicht nur das körperliche, sondern auch das psychische Wohlbefinden. Es ist entscheidend, Patient*innen als Menschen mit individuellen Bedürfnissen zu sehen, was eine ganzheitliche Betrachtung von physischen und psychologischen Aspekten erfordert.
Sicherheit und Orientierung
Im Krankenhausneubau ist Sicherheit ein vorrangiges Ziel. Durch sorgfältige Planung kann eine Architektur entstehen, die es den Nutzenden leicht macht, sich zu orientieren und sicher zu fühlen. Die Berücksichtigung von klaren Wegführungen und intuitiv verständlichen Layouts trägt wesentlich zur Stressreduktion bei.
Privatsphäre und Raumgestaltung
Die Wahrung der Privatsphäre ist besonders in einem so sensiblen Umfeld wie einem Krankenhaus von hoher Bedeutung. Die heutigen Anforderungen an die Raumgestaltung umfassen Zwei- oder Einbettzimmer und die Möglichkeit, Räume flexibel den Bedürfnissen der Patient*innen anzupassen. Ein ansprechendes Raumdesign, das nicht nur technisch funktional, sondern auch ästhetisch beruhigend ist, unterstützt den Genesungsprozess. Anforderungen an Kommunikation und Information der Patient*innen sind durch digitale Ausstattung zu erfüllen.
Sinneserfahrungen und Natur
Die Einbindung natürlicher Elemente in die Krankenhausumgebung ist ein weiterer wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden der Patient*innen. Studien haben gezeigt, dass natürliche Lichtquellen, der Blick ins Grüne und die Gestaltung der sensorischen Umgebung positive Effekte auf die Genesung haben.
Wissenschaftliche Studien zur Krankenhausumgebung
Seit den 70er Jahren wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die den Einfluss der physischen Umgebung auf die Gesundheit untersuchen. Diese Studien bestätigen, dass Faktoren wie Licht, Raumluft und Raumlayout das Wohlbefinden und den Genesungsprozess der Patient*innen signifikant beeinflussen können.
Healing Architecture: Konzepte und ihre Umsetzung
In dem Buch „Von der Gesundheitsmaschine zum Digital Hospital“ definieren Nicole Bode-May, Stefanie Matthys und Eva Henrich „Healing Architecture“ als einen Entwurfsansatz, der Architektur als Variable zur Unterstützung des Wohlbefindens im Krankenhaus anerkennt. Dieser Ansatz findet seinen Ursprung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als „Healing Environment“ in der Umweltpsychologie und wurde besonders in psychiatrischen Kliniken und Heilanstalten angewandt.
Evidenzbasiertes Design: Architekturlösungen auf dem Prüfstand
Das evidenzbasierte Design, angelehnt an die evidenzbasierte Medizin, verwendet wissenschaftliche Erkenntnisse zur Planung von Gesundheitsbauten. Das Ziel ist, durch Design und Architektur die gesundheitsbezogenen, betriebsorganisatorischen und ökonomischen Ergebnisse im Krankenhaus zu verbessern.
Herausforderungen und Chancen in der praktischen Umsetzung
Obwohl die „Healing Architecture“ zunehmend Eingang in die Forschung findet, ist ihre praktische Umsetzung aufgrund von Herausforderungen wie Kosten, unklarem Return on Investment und komplexen Zuständigkeiten oft schwierig. Die Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen (AKG) betonen die Notwendigkeit, die Architekturforschung stärker in die praktische Planung zu integrieren.
Schlussfolgerung
Die Architektur eines Krankenhauses spielt eine entscheidende Rolle für die Genesung und das Wohlbefinden der Patient*innen. Eine durchdachte Gestaltung, die sowohl physische als auch psychologische Bedürfnisse berücksichtigt, kann den Aufenthalt im Krankenhaus wesentlich verbessern und die Heilung fördern.
Wussten Sie, dass ein Krankenhausbett so viel Energie verbraucht wie zwei Einfamilienhäuser? Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, Patient*innen zu versorgen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Von innovativen Energielösungen bis hin zu smartem Ressourcenmanagement – der Weg zum „Green Hospital“ ist komplex, aber notwendig. Entdecken Sie, wie moderne Kliniken Medizin und Nachhaltigkeit in Einklang bringen und welche erstaunlichen Fortschritte bereits erzielt wurden.
Green Hospitals: Heilung für Mensch und Umwelt
Das Gesundheitswesen trägt erheblich zur Umweltbelastung bei, insbesondere durch die hohen Treibhausgasemissionen von Krankenhäusern. Angesichts dieser Herausforderung wird die Entwicklung von „Green Hospitals“ immer wichtiger, um sowohl ökologische als auch ökonomische Nachhaltigkeit zu fördern.
Umweltauswirkungen des Gesundheitssektors
In Deutschland ist der Gesundheitssektor für etwa 5,2 bis 6,7 Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der CO2-Fußabdruck des deutschen Gesundheitswesens belief sich im Jahr 2019 auf 68 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Dies entspricht etwa 0,8 Tonnen pro Kopf. Besonders anschaulich wird dies am Beispiel des Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam: Der Energieverbrauch für ein einzelnes Krankenhausbett ist vergleichbar mit dem von zwei Einfamilienhäusern im gleichen Zeitraum.
Ressourcenschonender Betrieb als ökologische Notwendigkeit
Die ökologische Belastung durch Krankenhäuser ist nicht nur eine Frage des Energieverbrauchs. In Deutschland wurden pro Krankenhausbett durchschnittlich 1.430 Kilogramm Abfall im Jahr 2019 produziert, hauptsächlich durch den Einsatz von Einwegmaterialien. Der Wasserverbrauch in Krankenhäusern ist ebenfalls enorm, mit über 300 Litern pro Tag und Bett, ohne den zusätzlichen Verbrauch durch Wäschereien, die oft extern betrieben werden.
Innovative Energie- und Wasserlösungen
Viele Krankenhäuser nutzen Dampf für die Desinfektion von Medizinprodukten, was sowohl Wasser- als auch Energieverbrauch bedeutet. Auch der Großteil der eingesetzten Klimaanlagen verbraucht große Mengen an Wasser. In diesem Bereich setzen neuere Ansätze an, beispielsweise durch die Installation von luftgekühlten Klimasystemen, die keinen Wasserbedarf haben, und durch den Einsatz von Geothermie zur Wärmeversorgung. Die Planung von Neubauten ermöglicht die Integration dieser Technologien von Beginn an, was langfristig zu erheblichen Einsparungen führen kann.
Klinikreport Nachhaltigkeit und Best Practices
Der Anfang 2024 veröffentlichte „Klinikreport Nachhaltigkeit“ zeigt, dass Krankenhäuser bedeutende Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit erzielen. Besonders in den Bereichen Wärme und Mobilität wurden Einsparungen von 61 bzw. 52 Prozent erreicht. Doch es gibt auch Herausforderungen: Nur 42 Prozent der Krankenhäuser nutzen die erfassten Verbrauchskennzahlen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Smart Hospitals: Integrierte Lösungen für die Zukunft
Das Konzept des „Smart Hospital“ verbindet digitale Prozesse mit effizienter Gebäudesteuerung, um Ressourcen zu sparen und den Treibhausgasausstoß zu minimieren. Dies umfasst alles von der Energieversorgung bis hin zur Abfallverwaltung, wobei stets die höchsten Standards der Nachhaltigkeit angestrebt werden.
Die Integration von Grünflächen dient nicht nur der Erholung, sondern auch der Biodiversität und der Klimaresilienz, indem sie zum Beispiel bei Starkregen als natürliche Versickerungsflächen fungieren.
Schlussfolgerung
Die Entwicklung zu einem „Green Hospital“ ist eine dringende Notwendigkeit, um den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens zu verringern. Durch den Einsatz modernster Technologien und den Übergang zu nachhaltigen Praktiken können diese Ziele erreicht werden, während gleichzeitig die Betriebskosten gesenkt werden und die Patientenversorgung verbessert wird. Jede Maßnahme sollte sorgfältig auf ihre Umweltauswirkungen hin überprüft werden, um eine wirklich nachhaltige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Unsere Sitcom "Gesundheit 2054"
Diese Sitcom blickt in das Leben von sechs Menschen aus dem Jahr 2054. Sie stammen aus drei Generationen, sind miteinander verwandt und werden medizinisch und pflegerisch nach dem besten Stand des zukünftigen Wissens und Könnens versorgt. Als Menschen haben sie dabei aber ihre ganz normalen Macken…
Viel Spaß bei dieser Gesundheitsreise ins Übermorgen!
Ort | Ausstellungszeitraum | Öffnungszeiten
Ort und Anreise
- Innenhof Klinikum Ernst von Bergmann, direkt hinter dem Haupteingang
- Charlottenstr. 72, 14467 Potsdam
Ausstellungszeitraum
- Die Ausstellung steht von Montag, 02.09.2024 bis zum Freitag, 11.10.2024 im Klinikum Ernst von Bergmann
- Nachfolgende Ausstellungsorte werden zeitnah bekannt gegeben.
Öffnungszeiten
- Montag – Freitag von 10 – 20 Uhr
Die Ausstellung wird veranstaltet durch das Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam. Mehr zu den Menschen hinter Idee, Konzept und Umsetzung.
Begleitende Veranstaltungen
„Voll digital, automatisiert und dennoch menschlich? Einblicke in die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung und die Bedeutung für ein neues Klinikum in Potsdam.“
Unter diesem Motto laden die Landeshauptstadt Potsdam und das Klinikum Ernst von Bergmann Interessierte zu zwei moderierten Diskussionsveranstaltungen ins KlinikumEvB ein.
Unser Ziel
Bürgerinnen und Bürger mit Expert*innen aus dem Gesundheitswesen und der Politik zusammenbringen, um sich aktiv mit der zukünftigen Gestaltung von Gesundheitsversorgung in Potsdam auseinanderzusetzen.
Denn
Gute Gesundheitsversorgung ist ein elementarer Baustein unseres hohen Lebensstandards. Damit dies so bleiben kann, müssen wir uns den Herausforderungen stellen, die aus dem rasanten medizinischen Fortschritt und der zunehmenden Digitalisierung genauso erwachsen wie aus dem anhaltenden demografischen Wandel. Auch in Potsdam müssen wir uns in diesem Zusammenhang darüber Gedanken machen, wie unser Klinikum Ernst von Bergmann in Zukunft aussehen soll.
Unseres Experten auf dem Podium
Das Podium der beiden Veranstaltungen unterscheidet sich. Es treffen jeweils unterschiedliche Gesundheitsexperten und Politiker aufeinander und bieten so unterschiedlichste Einblicke und Impulse.
Moderation
- Juliane Sönnichsen, Geschäftsführerin Radio Potsdam
Podium
- Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin KlinikumEvB. KWB, Poliklinik und MVZ
- Tomislav Gmajnic, Geschäftsführer Strategie, Finanzen, Personal (Sprecher)
- Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam
- Prof. Dr. Falk Uebernickel, Chair of Design Thinking and Innovation Research, Hasso-Plattner-Institut
- Michael Franz, Digitalisierungsexperte und Geschäftsführender Teilhaber portal eins GmbH
Moderation
Prof. Dr. Josef Hilbert, Vorsitzender des Vorstands des Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen
Podium
- Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin KlinikumEvB. KWB, Poliklinik und MVZ
- Tomislav Gmajnic, Geschäftsführer Strategie, Finanzen, Personal (Sprecher)
- Brigitte Meier, Gesundheitsbeigeordnete der LHP und AR-Vorsitzende
- Michael Zaske, Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium Brandenburg
- Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA)
Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam
Konferenzraum F113 in Haus F, Ebene 1
Adresse:
Klinikum Ernst von Bergmann, Charlottenstr. 72, 14467 Potsdam
Weitere Informationen zur Anfahrt finden Sie unter Kontakt
Diskutieren Sie mit uns
Wir empfehlen allen Interessierten, im Vorfeld der Diskussionsveranstaltungen die Ausstellung zu besuchen.
In der Ausstellung erhalten Sie erste Impulse, wie Gesundheitsversorgung in Potsdam und der gesamten Region in den kommenden Jahrzehnten aussehen kann. Dies ist eine erste gute Möglichkeit, sich aktiv auseinanderzusetzen mit der zukünftigen Gestaltung von Gesundheitsversorgung in Potsdam.
Im Rahmen der moderierten Diskussionsveranstaltung möchten wir in den Austausch kommen - nicht nur mit den Expert*innen auf dem Podiums sondern insbesondere auch mit Ihnen, denen gute Gesundheitsversorgung in Potsdam ein Anliegen ist.