Professorin Dr. med. Karin Jordan ist seit dem 1. September 2021 neue Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Ernst von Bergmann ist Potsdam. Sie übernimmt die Position von Professor Georg Maschmeyer, der nach 17 Jahren Chefarzttätigkeit seinen Ruhestand vorbereitet. Er bleibt dem Klinikum EvB weiter verbunden und wird mit seiner Expertise das Onkologische Zentrum als Leiter einen Tag pro Woche weiterführen.
„Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, eine so hochkompetente und national wie international prominente Chefärztin für meine Nachfolge zu gewinnen“, sagt Professor Georg Maschmeyer. „Ich kenne Professorin Jordan seit mehr als zehn Jahren und bin sicher, dass das Klinikum EvB mit ihr noch einmal einen weiteren Entwicklungsschub im Bereich der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin machen wird.“
Die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin des Klinikums EvB verfügt über 60 stationäre Betten, davon bis zu acht auf der Palliativstation sowie 18 tagesklinische Plätze für die teilstationäre Behandlung. Pro Jahr behandelt die Klinik über 2.000 Patientinnen und Patienten stationär und etwa gleich viele zusätzlich teilstationär. Ein Schwerpunkt der Klinik ist die Autologe Stammzelltransplantation, die im Rahmen der Therapie von Knochenmark- und Lymphkrebserkrankungen angewandt wird. Im Jahr 2020 wurden 44 Transplantationen durchgeführt. Damit zählt das Klinikum EvB deutschlandweit zu den größeren Transplantationszentren.
„Unter der langjährigen Leitung von Herrn Professor Maschmeyer hat sich die Klinik für Hämatologie und Onkologie zu einer überregional renommierten Einrichtung entwickelt, die von Patientinnen und Patienten und den fachlichen Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen sehr geschätzt wird. Deshalb ist es mir eine große Freude, dass ich heute die Chefärztinnenposition von ihm übernehmen darf“, sagt Professorin Karin Jordan.
Professorin Karin Jordan ist Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie und führt die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Vor ihrem Wechsel zum Klinikum EvB war sie leitende Oberärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Supportive Therapie. Darunter versteht man eine individualisierte Behandlung von Nebenwirkungen der Tumortherapie oder auch der Krebserkrankung selbst. Eines ihrer Ziele ist es, ein individualisiertes und praktikables Begleitkonzept für Nebenwirkungen moderner Tumortherapien zu entwickeln und allseits zugänglich zu machen. Daher koordinierte Professorin Karin Jordan die erste S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen Patientinnen und Patienten im Leitlinienprogramm Onkologie und hat diese federführend mitentwickelt. Diese Leitlinie wird deutschlandweit von anderen Onkologen zur Entscheidungsfindung bei der Behandlung herangezogen.
„Die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin ist eine große, wichtige und hochaktive Klinik am Klinikum EvB. Selbstverständlich gilt es, bisherige Schwerpunkte wie die Behandlung der Krebserkrankungen des blutbildenden Systems - Leukämien, Lymphome - in überregionaler Strahlkraft fortzuführen und auszubauen.“ erläutert Professorin Jordan.
„Unser Ziel soll es aber auch sein, Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen in der gesamten erdenklichen fachlichen Breite im etablierten onkologischen Team zu behandeln. Und dies unter Einbindung studiengeführter innovativer Therapiekonzepte des jeweils neuesten Behandlungsstandards. Zudem soll mein Schwerpunkt der Supportivtherapie dieses breite Behandlungsspektrum der Krebsmedizin am Klinikum EvB abrunden“, so Professorin Jordan weiter.
Über Professorin Karin Jordan
Prof. Dr. med. Karin Jordan absolvierte ihr Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Dort schloss sie ihre Facharztausbildung für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie ab und erlangte die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. 2008 wurde sie „associate chair“ der Arbeitsgemeinschaft (AG) Supportive Therapie in der AG internistische Onkologie (AIO) der DKG (Deutsche Krebsgesellschaft). Im Jahr 2009 habilitierte sie sich zum Thema Chemotherapie-induziertes Erbrechen in Halle (Saale) und wurde zur Privatdozentin ernannt. 2010 wurde sie Oberärztin und zwei Jahre später leitende Oberärztin in der Klinik für Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Halle. Zudem wurde sie 2014 zur außerplanmäßigen Professorin berufen. 2017 wechselte Frau Professorin Jordan als leitende Oberärztin an die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg, wo sie auch die Arbeitsgruppe der AG Supportive Therapien leitete. Seit 2010 Jahren verstärkt sie den Vorstand der AG Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin (ASORS, jetzt AGSMO) der DKG. Sie ist Sprecherin der AG Supportive Therapie der AG Internistische Onkologie (AIO) in der DKG und Sprecherin der ESMO (European Society of Medical Oncologists) für den Bereich „supportive and palliative care“ sowie die Leitlinienverantwortliche der ESMO für den Bereich Supportivtherapie. 2020 wurde sie zum Educational Chair der ESMO ernannt. Professor Jordan ist Autorin und Co-Autorin von mehr als 200 Publikationen.
Über Professor Georg Maschmeyer
Professor Maschmeyer war seit 2004 Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie. Der Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Infektiologie war zuvor als Oberarzt am Universitätsklinikum Charité, Campus Virchow-Klinikum, tätig. 17 Jahre lang prägte er fachlich die Behandlung von Krebserkrankungen in der Region und war immer ein geschätzter Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten aber auch für Kolleginnen und Kollegen. Er ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften sowie Reviewer für viele Fachzeitschriften.
Die Meilensteine unter Chefarzt Professor Maschmeyer sind vielfältig. Hervorzuheben sind insbesondere die Eröffnung einer eigenen Palliativstation im Jahr 2008, die Anerkennung als zertifiziertes Onkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft in 2018 sowie die Zertifizierung als Zentrum für hämatologische Neoplasien im vergangenen Jahr, als eines der ersten zehn dieser Zentren in Deutschland. „Wichtiger als die Anerkennungen ist dabei, dass eine enge und hervorragend funktionierende Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen onkologisch tätigen Fachbereichen im Klinikum EvB besteht, ohne die solche Zertifikate nicht möglich wären“, so Maschmeyer.