Potsdam, 25. August 2021

Pipettierarbeit im Rahmen einer SARS-CoV-2 Sequenzierung

Pipettierarbeit im Rahmen einer SARS-CoV-2 Sequenzierung

Das Labor Potsdam der Diagnostik Ernst von Bergmann GmbH hat im April an einem virologischen Ringversuch zur Untersuchung der Qualität von SARS-CoV-2 Sequenzierungen teilgenommen und mit einem hervorragend Ergebnis abgeschlossen. Deutschlandweit waren 35 Labore beteiligt. Initiiert wurde die Testreihe von INSTAND, der Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien.

Bei einem Ringversuch handelt es sich um eine Methode der externen Qualitätssicherung für Messverfahren von Laboratorien. Dabei werden identische Proben mit identischen Verfahren untersucht. Grundsätzlich verfolgt ein Ringversuch das Ziel, die Messergebnisse zu verbessern sowie eine Transparenz der Analysewerte zu schaffen.

Insgesamt 35 Labore haben deutschlandweit an dem Ringversuch mit SARS-CoV-2 Proben teilgenommen und vom Referenzlabor der Charité vier Proben erhalten. Diese sollten von allen Laboren sequenziert und ausgewertet werden. Eine Probe war SARS-CoV-2 negativ, eine wies den ursprünglichen Wildtyp auf, eine weitere Probe die Alpha-Variante und zuletzt noch eine Probe die Beta-Mutation.

Lediglich 18 der 35 teilnehmenden Labore haben Ringversuch erfolgreich bestanden 

Das Team der Diagnostik sowie 17 weitere Labore konnten alle vier Proben richtig identifizieren. Neben der korrekten Identifizierung der Proben, wurde zudem die Qualität der Sequenzierungen bewertet. Dabei durfte eine Abweichung von maximal  6,6 % in der Sequenz des Gesamtgenoms erreicht werden. Damit ist gemeint, dass von 100 Nucleotiden nur 6,6 Nucleotiden abweichen dürfen. Die Ergebnisse von unserem Labor lagen mit einer Abweichung von 0,3 % bei allen Proben deutlich unterhalb der Toleranzgrenze. Dies spricht für eine überdurchschnittliche Qualität der Sequenzierung, die zudem in einer Rekordzeit durchgeführt wurde.

„Dieses Zertifikat bestätigt die hervorragende Leistung und Qualität, die unsere Mitarbeitenden täglich erbringen. Innerhalb von wenigen Wochen nach Aufbau der hauseigenen Teststrecke liefert unser Team solch zuverlässige Ergebnisse."

Dr. med. Evangelos Tsekos, Medizinischer Geschäftsführer der Diagnostik Ernst von Bergmann

"Das wirkt sich nicht nur positiv motivierend auf unser Labor aus, sondern hilft uns vor allem dabei mehr über die Virusmutationen in der Region herauszufinden.“ so Dr. Evangelos Tsekos weiter.

Aufbau der Teststrecke innerhalb weniger Wochen erfolgt

Bis Anfang dieses Jahres konnten im Labor Potsdam, das zur Diagnostik Ernst von Bergmann gehört, noch keine eigenen Sequenzierungen vorgenommen werden. Die nötigen Sequenzierungstechnologien werden in Deutschland in der Labordiagnostik üblicherweise vornehmlich für Forschungszwecke eingesetzt und daher vor allem in Universitätskliniken oder in Unternehmen vorgehalten. Gesellschafter und Geschäftsführung des Klinikum Ernst von Bergmann haben sich intensiv um den Aufbau eigener Kapazitäten für das Labor Potsdam bemüht und Anfang März Analysetechnik im Wert von rund 100.000 Euro erworben. Zuvor mussten die Proben an andere Labore in Deutschland geschickt werden.

Ein Team bestehend aus zwei wissenschaftlichen und drei technischen Mitarbeitenden des Labors führt die aufwändigen Sequenzierungen durch. Bereits die vorbereitende Pipettierarbeit nimmt etwa acht Stunden Zeit in Anspruch, danach arbeitet die Maschine weitere zehn Stunden. Anschließend folgen die Auswertung und die Meldung der Ergebnisse.

Das Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme an dem virologischen Ringversuch hat eine Gültigkeit von 12 Monaten und wurde dem Labor Potsdam bereits ausgehändigt. Die vollständigen Ergebnisse sind für Interessenten selbstverständlich bei der Laborleitung einsehbar; zeigen sie doch transparent die hohe Qualität, die im Labor Potsdam täglich Anwendung findet.