Potsdam, 15. März 2021

Symbolbild Videoaufklärung der Prämedikation

Symbolbild Videoaufklärung der Prämedikation

Um die Wartezeiten auf das Gespräch mit einem Anästhesisten im Klinikum Ernst von Bergmann zu reduzieren, bietet die Prämedikationsambulanz des Potsdamer Klinikums zusätzlich die Möglichkeit der Videoaufklärung an.

Dies ist – nicht nur in Zeiten der Pandemie - ein zeitgemäßer Weg, um mit den Patient*innen in Kontakt zu treten.

Vor jeder Operation und jedem medizinischen Eingriff mit Anästhesiebeteiligung findet ein persönliches und mündliches Aufklärungsgespräch zwischen der Anästhesie und den Patienten statt. Hierbei wird entsprechend des geplanten chirurgischen Eingriffs das geeignete Narkoseverfahren für die Patienten festgelegt. Ziel ist es immer, dass individuell sicherste Verfahren zu finden. In diesem präoperativen Gespräch wird vorrangig die Krankheitsvorgeschichte, die sogenannte Anamnese, erhoben. Dabei werden vom Anästhesisten unter anderem Fragen zu Vorerkrankungen, bestehenden Allergien und einzunehmenden Medikamenten gestellt. Auch muss vor einer Operation geklärt werden, ob unsere Patienten bereits einmal eine Narkose bekommen haben und wie diese vom Köper vertragen wurde. Zudem findet eine ausführliche Aufklärung der patientenspezifischen Risiken durch den Anästhesisten statt und den Patienten wird Raum für offene Fragen geboten.

Videosaufklärung spart Zeit und bietet flexible Termine außerhalb der klassischen Zeitfenster

„In der Regel dauert solch ein Gespräch in Vorbereitung auf die Operation nicht länger als 15 Minuten. Da spart es doch viel Zeit, wenn ich als Patient nicht extra im Klinikum warten muss, sondern bequem von zu Hause aus mit dem Anästhesisten persönlich sprechen kann,“ sagt Moritz Lenzner, Leiter der Prämedikationsambulanz am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. Gemeinsam mit seinem Team hat er das Projekt der Videoaufklärung initiiert und in den vergangenen Wochen ausführlich geplant und schlussendlich in den Klinikalltag integriert.

„Mit dem neuen Angebot der Videoaufklärung erhoffen wir uns eine Entzerrung der Abläufe in der Ambulanz sowie eine Steigerung der Zufriedenheit unserer Patienten. Zudem verringern wir – gerade in der Pandemiezeit – das Ansteckungsrisiko mit Corona. Ein weiteres Ziel ist, die Videoaufklärung in unseren Klinikalltag als festen Bestandteil zu etablieren.“ 

Dr. med. Thomas Schmidt, Departmentleiter Anästhesie und OP 

Selbstverständlich ist dieser Service freiwillig und kann nur nach einer schriftlichen Einwilligung in die Aufklärung mittels Videogesprächs der Patienten erfolgen. Weiterhin besteht wie immer die Möglichkeit, einen unmittelbaren, persönlichen Termin in der Prämedikationsambulanz wahrzunehmen.

Mit wenigen Klicks zur Videoaufklärung

Patienten, die das Angebot der Videoaufklärung wahrnehmen wollen, werden im Rahmen des persönlich stattfindenden Erstgesprächs in den Räumlichkeiten der Prämedikationsambulanz über die Möglichkeiten der Videoaufklärung informiert. Sofern die Patienten und der chirurgische Eingriff den notwendigen Voraussetzungen entsprechen, wird dort der Termin zur digitalen Aufklärung vereinbart. Noch vor Ort sprechen die Assistentinnen und Assistenten der Ambulanz alle administrativen Fragen mit den Patienten durch. Diese werden im Anästhesie-Aufklärungsbogen elektronisch vorerfasst und abgespeichert, damit die Anästhesisten diese zum digitalen Termin aufrufen können. Neben dem Namen und der Telefonnummer der Patienten wird eine E-Mail-Adresse benötigt, damit den Patienten eine Terminbestätigung samt Einladungslink zur Videoaufklärung gesendet werden kann.

Über einen zertifizierten Telemedizindienstleister können sich die Patienten zum Termin mit wenigen Klicks zum Aufklärungsgespräch einwählen und unmittelbar mit dem Anästhesisten die Narkose besprechen, Fragen stellen und sich umfassend informieren lassen. Nach Beendigung des Videogesprächs erhalten die Patienten den ausgefüllten Aufklärungsbogen in Form einer PDF-Datei. Dieser wird verschlüsselt an die Patienten verschickt, die den Bogen dann unterschrieben zum OP-Termin mitbringen.

Um an der Videoaufklärung teilzunehmen braucht es nichts weiter als ein Smartphone oder Tablet sowie eine stabile Internetverbindung. Alternativ kann die Videoaufklärung an einem Computer mit Webcam, Mikrofon und Lautsprecher/Kopfhörer durchgeführt werden. Die Möglichkeit des Druckens muss jedoch in beiden Fällen gegeben sein. Günstig ist zudem eine ruhige Umgebung, in der die Privatsphäre gewährleistet ist und sich die Patienten auf das Gespräch konzentrieren können. Sofern die technischen Voraussetzungen nicht bestehen, kann eine Videoaufklärung nicht stattfinden und es wird auf ein unmittelbares Aufklärungsgespräch in den Räumlichkeiten der Prämedikationsambulanz zurückgegriffen.

Mit der Etablierung der Videoaufklärung leistet das Klinikum Ernst von Bergmann einen kleinen Beitrag zur weiteren, notwendigen Digitalisierung im Krankenhaus-Bereich, entsprechend dem Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG). 

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