v.l.n.r.: Dr. Philipp Kruppa (Potsdam), Dr. Karen L. Herbst (USA), Priv.-Doz. Dr. Mojtaba Ghods (Potsdam), Dr. Sandro Michelini (Italien)
Vom 5. bis 7. Oktober 2023 versammelten sich in Potsdam führende internationale Expert*innen aus einer Vielzahl von wissenschaftlichen Disziplinen und ärztlichen Fachbereichen zum ersten Lipedema World Congress. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Priv.-Doz. Dr. Mojtaba Ghods und den Co-Kongresspräsidenten Dr. Karen L. Herbst (USA) und Dr. Sandro Michelini (Italien), sowie Kongresssekretär Dr. Philipp Kruppa wurde ein starkes Zeichen für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in diesem Forschungsfeld gesetzt.
Während dieses dreitägigen Kongresses wurden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert, Erfahrungen zu verschiedenen Therapieoptionen auf internationalem Spitzenniveau ausgetauscht und Ansätze zur Verbesserung der Versorgungssituation betroffener Patient*innen diskutiert. Die beeindruckende Teilnehmerzahl von 500 internationalen Gästen aus fünf Kontinente und 30 Ländern, sowie das breite Spektrum der wissenschaftlichen Beiträge unterstrichen das wachsende globale Interesse in diesem Forschungsfeld.
Das Pre-Congress Symposium erwies sich als ein besonderer Höhepunkt. Im Rahmen des "Master Class Liposuction" Live Surgery Day, demonstrierten zunächst renommierte internationale Gastoperateure aus der Klinik Bad Belzig verschiedene chirurgische Ansätze, wobei die Liveoperationen per Stream in die das Konferenzzentrum Ernst von Bergmann übertragen worden sind. Der anschließend stattfindende "Patient Representatives Day" rückte schließlich die Stimmen der Patient*innen und ihrer Vertreter*innen in den Fokus und bot die einmalige Möglichkeit zum Austausch zwischen Patientenvertreter*innen aus 17 Ländern und internationalen Expert*innen hinsichtlich der Implementierung der Patientenperspektive in die Gestaltung von Forschung und Gesundheitsversorgung.
Das Lipödem ist eine schmerzhafte Fettverteilungsstörung, die hauptsächlich Frauen betrifft. Es kommt zu einer disproportionalen Vermehrung von Fettgewebe an den Extremitäten im Verhältnis zum Körperstamm. Diese Erkrankung erfordert eine spezialisierte medizinische Behandlung und kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Priv.-Doz. Dr. Ghods gilt als Vorreiter in der chirurgischen Therapie für betroffene Patient*innen und an seinen Kliniken laufen diverse Studien zum Thema Lipödem. Er koordiniert die „Arbeitsgruppe Lipödem“ innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC) und vertritt diese bei der Überarbeitung der deutschen S2k-Leitlinie zum Lipödem.