Potsdam, 10. Mai 2023

Sobald der Pieper "88888" anzeigt, reagieren unsere Teams der Neurologie und der Radiologie sofort.

Sobald der Pieper "88888" anzeigt, reagieren unsere Teams der Neurologie und der Radiologie sofort.

Sobald der Pieper "88888" anzeigt, reagieren unsere Teams der Neurologie und der Radiologie sofort und rund um die Uhr: denn nicht nur am Tag gegen den Schlaganfall gilt „Time is brain“!

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute! Denn je schneller das betroffene Gebiet des Gehirns wieder Sauerstoff erhält, desto besser sind die Chancen, dass es sich gut erholt. Bei Symptomen wie z.B. einseitig herunterhängender Mundwinkel, unsicherer Gang sowie Sprachstörungen sollte umgehend die Notaufnahme aufgesucht werden!

 

Doch was ist überhaupt ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall bezeichnet die plötzlich auftretende Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Diese Unterversorgung führt zum Ausfall bestimmter Funktionen im Gehirn.

In 80 % der Fällen liegt die Ursache in verstopften Blutgefäßen. Diese Art bezeichnet man als „ischämischer Schlaganfall“. Bei den restlichen 20 % der Fälle liegt die Ursache bei einer Blutung im Gehirn und wird als  "hämorrhagischer Schlaganfall" bezeichnet.

Interdisziplinäre Teamarbeit

Unsere Klinik für Neurologie arbeitet Hand in Hand mit der diagnostischen und interventionellen Radiologie und ist auf eine schnelle Behandlung von Schlaganfallpatient*innen spezialisiert.

Sollte bei einem Patient*in der Verdacht auf einen Schlaganfall bestehen, weil beispielsweise eine Sprachstörung und/oder eine körperliche Beeinträchtigung festgestellt wurde, werden die Teams der Neurologie und der Radiologie direkt über den Notfall via Pieper informiert.

Im ersten Schritt wird eine Diagnostik benötigt, hier kommen unsere Neuroradioligen mit ins Spiel: ab ins CT. Dort werden die Kopf-und Halsgefäße mittels Kontrastmittel dargestellt. Mit der CT-Perfusion kann die Hirndurchblutung bestimmt werden. In unserem Beispiel ist das rot markierte Gewebe der Infarktkern (siehe Bild 2). Das Gewebe ist nicht mehr durchblutet und leider nicht mehr zu retten. Der gelb markierte Bereich zeigt das noch zu rettende Hirngewebe an.

In unserem Beispiel wurde nach dem Ausschluss einer Blutung ein sogenannter M1-Verschluss links festgestellt, also ein Verschluss eines wichtigen Gefäßes, welcher einen großen Teil des Gehirns mit Blut versorgt.

Sofort wird alles für eine Thrombektomie vorbereitet. Hierbei wird das Gerinnsel mit einem netzähnlichem Geflecht im betroffenen Gefäß eingefangen und dann mit einem Spezialkatheter abgesaugt. Auf dem letzten Bild ist gut zu erkennen, dass das Gefäß wieder offen ist.

Häufig verschwinden die Symptome nach einer erfolgreichen Thrombektomie sehr schnell und der/die Patient*in kann direkt auf die Überwachsungsstation gebracht werden.

Weitere Informationen zum Schlaganfall und zur Behandlung auf unserer Stroke Unit gibt es auf der Klinikseite der Neurologie.