Madrid, 3. November 2023

Überreichung des ESMO-Zertifikats während des Kongresses 2023, v.l.: Dr. med. Matthias Paland, Oberarzt Ambulanz und Tagesklinik, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin | Prof. Dr. An Reyners | Prof. Dr. med. Karin Jordan, Chefärztin, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, KEvB Potsdam

esmo.org/Andrea Marcato Foto

Die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin des Klinikums EvB in Potsdam ist am 20. Oktober 2023 von der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (European Society for Medical Oncology, ESMO) als „Zentrum für ganzheitliche Onkologie und Palliativmedizin“ ausgezeichnet worden. Damit ist die Potsdamer Klinik nunmehr Teil des internationalen Verbundes von mehr als 250 akkreditierten Zentren in weltweit 56 Ländern und eine von 26 in Deutschland.

Portraitfoto Prof. Dr. med. Karin Jordan

„Wir freuen uns sehr über diese internationale Auszeichnung, denn sie unterstreicht unseren patientenzentrierten Ansatz einmal mehr."

Prof. Dr. med. Karin Jordan, Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum EvB

Portraitfoto Ursula Knoblau

„Die Auszeichnung durch die ESMO ist ein Beleg für die sehr gelungene integrative Versorgung, die wir unseren Patientinnen und Patienten hier auf unserer Palliativstation ermöglichen.“

Ursula Knoblau, ärztliche Leitung der Palliativstation des Klinikum EvB

Was ist ein „Zentrum für ganzheitliche Onkologie und Palliativmedizin?

Das 2003 von der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) ins Leben gerufene Programm zeichnet Krebszentren aus, die ihren Patient*innen eine hervorragende integrierte onkologische und palliativmedizinische Behandlung ermöglichen. Die Auszeichnung bzw. Akkreditierung dieser Krebszentren verfolgt das Ziel, das ganzheitliche Spektrum von Forschung, Ausbildung und klinischer Praxis des Fachbereiches weiter auszubauen und zu verbessern. Um die  ESMO-Zertifizierung zu erhalten bedarf es der Erfüllung von 13 etablierten Kriterien, die auf den Empfehlungen der Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Palliativversorgung von Krebspatient*innen beruhen. Die Akkreditierung der ESMO gilt zunächst für drei Jahre.

Was ist Palliativmedizin?

Oberstes Ziel der Palliativmedizin ist die Steigerung der Lebensqualität in all ihren Facetten von schwer und unheilbar erkrankten Menschen. Entgegen der verbreiteten Annahme beschäftigt sich die Palliativmedizin nicht in erster Linie mit dem Sterben, sondern richtet ihren Fokus klar auf das Leben. Vom Begriff „Pallium“ (der Mantel) abgeleitet ermöglicht die Palliativmedizin einen Brückenschlag zwischen objektiver Erkrankung, Symptomlinderung und Stabilisierung, patientenindividueller persönlicher Neuausrichtung und Begleitung in diesem Prozess. Dabei bindet die Palliativmedizin nicht nur die Betroffenen ein, sondern nimmt auch deren An- und Zugehörige in den Blick. Durch die Arbeit im etablierten multiprofessionellen Team ist eine ganzheitliche und äußerst wertvolle patientenindividuelle Herangehensweise möglich.