Potsdam, 6. August 2023

Arzt sitzt vor einem Ultraschallgerät

Dr. med. Jens Berger, neuer Leiter des Sonographiezentrums der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Rheumatologie

Zum 1. Juli 2023 hat Dr. med. Jens Berger die Leitung des Sonographiezentrums der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Rheumatologie des Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam übernommen. Der Facharzt und zertifizierte Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) war zuvor als Oberarzt an der Charité – Universitätsmedizin Berlin am Campus Mitte tätig.

„Ich freue mich sehr, dass wir Dr. med. Jens Berger für die Leitung des Sonographiezentrums gewinnen konnten. Denn mit seiner ausgewiesenen Expertise nicht nur im Bereich der Routineverfahren, sondern zum Beispiel auch im Bereich der Darmsonographie, dem Einsatz von Ultraschall-Kontrastverstärker, Tissue Harmonic Imaging, der Messung der Gewebesteifigkeit sowie der Fusionsbildgebung ist er eine echte Bereicherung unseres Teams“, sagt Prof. Dr. med. Daniel C. Baumgart, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Rheumatologie.

Dr. med. Jens Berger: „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe als Leiter des neu ausgestatteten Ultraschallzentrums und darauf, mit einem hochqualifizierten und engagierten Team zusammenzuarbeiten. Die Sonographie ist ein äußerst wichtiger Bestandteil der Medizin und ermöglicht es uns, mit modernsten Geräten und innovativen Technologien präzise und nicht-invasive Untersuchungen durchzuführen, um unseren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. Ein wichtiger Schwerpunkt meiner Tätigkeit wird der Ausbau der sonographischen Ausbildung, vor allem der angehenden Fachärztinnen und Fachärzte der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Radiologie sein.“

Ein großer Teil der Patientinnen und Patienten im Ultraschallzentrum kommt aus den Teilgebieten der Inneren Medizin, der Chirurgie, aber auch der Urologie oder Gynäkologie sowie der Notfall- und Intensivmedizin. Der Schwerpunkt aber liegt im Bereich der Viszeralmedizin, wo insbesondere die Bauchorgane wie Bauchspeicheldrüse, Leber, Milz, Gallenblase und Gallenwege, Dünn- und Dickdarm, Magen, Nieren und Harnwege, aber auch die Bauchgefäße und Lymphknoten sowie Gelenke und Weichteile untersucht und dargestellt werden. Im Rahmen dieser Untersuchungen im Ultraschallzentrum werden zum Beispiel der Ursprung und die Klassifizierung von Tumor-Neubildungen in verschiedenen Organsystemen abgeklärt.

Das Team um Dr. med. Jens Berger führt neben der klassischen Ultraschalldiagnostik auch eine Vielzahl von ultraschall-geführten Punktionen und anderen Eingriffen durch. Dazu hat das Klinikum EvB den existierenden Gerätepark um zwei umfangreich ausgestattete High-end Sonographiesysteme von Canon erweitert.

„Die Bündelung an Kompetenz und die kollegiale interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche führen neben einer hohen Expertise in der Patientenversorgung besonders auch zu einer exzellenten Qualität in der Ultraschallweiterbildung unserer Mitarbeitenden“, ergänzt Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikum Ernst von Bergmann.

Im Klinikum Ernst von Bergmann gibt es neben dem interdisziplinären Sonographiezentrum auch weitere Anwendungsbereiche der Ultraschalldiagnostik, die speziellen Fragestellungen in Fachgebieten wie der Neurologie, Kardiologie, der Urologie, der Angiologie oder der Perinatalmedizin gerecht werden.

Kontrastmittel-Ultraschall (CEUS)

Die Kontrastmittel-Sonographie (CEUS = Contrast Enhanced UltraSound) arbeitet mit einem speziellen Ultraschallkontrastmittel. Dabei handelt es sich um winzige Gasbläschen. Sie werden mit dem Blut transportiert und können aufgrund ihrer Eigenschaft, dass sie beim Auftreffen von Ultraschallwellen in Schwingung versetzt werden, sichtbar gemacht werden. Aufgrund der Beschaffenheit des Kontrastmittels und der Tatsache, dass die Ausscheidung über die Lunge (durch Abatmung) und nicht über die Nieren erfolgt, ist ein unbedenklicher Einsatz auch bei Niereninsuffizienz und Schilddrüsenerkrankungen möglich.

Der kontrastmittelverstärkte Ultraschall ist in erfahrener Hand ein wertvolles Untersuchungsverfahren. Das Haupteinsatzgebiet liegt in der Abklärung von unklaren Leberherden. So erlaubt die signalverstärkte Sonographie durch Beobachtung der Anflutung und des Verbreitungsmusters des Kontrastmittels innerhalb eines Herdes eine Differenzierung von gut- und bösartigen Befunden. Neben der Leberdiagnostik werden die Echosignalverstärker bei vielen anderen Organen eingesetzt, unter anderem bei Niere, Milz und Bauchspeicheldrüse. Hier erlaubt die Kontrastmittel-Sonographie ebenso eine Differenzierung von gut- und bösartigen Herden.

Fusionssonographie

Unter Fusionsbildgebung oder „fusion imaging“ versteht man eine Bildgebungs-Technik, in der die Bilder einer vorausgegangenen Untersuchung mittels Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in das Ultraschallgerät eingelesen und mit dem Ultraschallbild so gekoppelt werden können, dass zu jeder Einstellung des Ultraschallkopfes ein korrespondierendes CT-/MRT/-PET-Bild angezeigt werden kann. Diese Bilder können auch übereinander projiziert werden, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Dies bietet die Möglichkeit, die Vorteile der Ultraschalluntersuchung (zum Beispiel gute Beurteilbarkeit der Durchblutung eines Organs oder des Blutflusses in einem Gefäß) mit denen der CT/MRT/PET (zum Beispiel hohe räumliche Auflösung) zu verbinden. Dieses Verfahren kommt insbesondere bei schwieriger Gewinnung von Gewebeproben zum Einsatz.
 

Alle Informationen: Sonographiezentrum

PM KEvB 33|2023 Sonographiezentrum mit neuer Leitung und modernster Technik