Das Klinikum Ernst von Bergmann hat am 21. Oktober die 100. Schlaganfallthrombektomie dieses Jahres durchgeführt und damit die für die Zertifizierung als Zentrum für minimal-invasive Schlaganfalltherapie erforderliche Mindestanzahl von 50 akuten Schlaganfallthrombektomien deutlich übertroffen.
Bei einem akuten Schlaganfall kommt es auf jede Minute an. Teile des Gehirns werden nicht mehr richtig durchblutet und Hirnzellen können durch den fehlenden Sauerstoff absterben. Sofortiges Handeln spielt somit beim Therapieerfolg eine entscheidende und ausschlaggebende Rolle. Um Schlaganfall-Patient*innen eine bessere Prognose ermöglichen zu können, setzt das Klinikum Ernst von Bergmann auf die mechanische Thrombektomie. Mit Erfolg: Die revolutionäre Behandlungsmethode kam in diesem Jahr bereits 100 Mal zum Einsatz.
Diese herausragende Leistung bringt das KEvB mit an die Spitze der großen Kliniken in der Region Berlin-Brandenburg, die diese fortschrittliche Methode anbieten. Dr. med. Simon Fuchs, Departmentleiter der Neuroradiologie und Experte für die endovaskuläre Schlaganfallbehandlung, äußert sich über den Entwicklungsprozess: „Wir freuen uns sehr, am Klinikum Ernst von Bergmann die gesamte Bandbreite der modernen Schlaganfallthrombektomie anbieten zu können. Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die tatkräftige Unterstützung.“
Zur Thrombektomie
Die Thrombektomie ist ein interventionelles Verfahren der Radiologie, bei welchem operativ ein Blutgerinnsel aus einem Blutgefäß entfernt wird. Dazu wird von der Leiste aus ein Katheter mit Drahtgeflecht – Stentretriever – bis in das verschlossene Hirngefäß geführt. Mithilfe eines Kontrastmittels können die Gefäße in der Angiographie, eine spezielle Röntgentechnik, sichtbar gemacht werden. Durch Zurückziehen des Stentretrievers wird das Gerinnsel schließlich entfernt und der Blutfluss wieder freigegeben.
„Das Klinikum Ernst von Bergmann sichert in vielen Bereichen die überregionale hochspezialisierte Versorgung in Brandenburg ab, so in der Schlaganfallbehandlung, der überregionalen Traumaversorgung, der Perinatologie, der Onkologie und weiteren Fachbereichen wie der Viszeralchirurgie.“
Dr. med. Karin Hochbaum, medizinische Geschäftsführerin Klinikum Ernst von Bergmann
Der Chefarzt der Neurologie, Prof. Dr. med. Martin Südmeyer, zeigt sich hocherfreut über die Entwicklung und die hervorragende interdisziplinäre Arbeit im Haus. „Leidenschaftliches Engagement und medizinische Kompetenz im Team haben diesen Erfolg zustande gebracht. Die Zahlen sprechen für sich.“, sagt Südmeyer.
Prof. Dr. med. Lukas Beyer, Chefarzt der Radiologie, fügt an: „Dank des außergewöhnlichen Engagements von Dr. med. Simon Fuchs und PD Dr. med. Andrea Rocco konnte die Schlaganfallbehandlung erfolgreich ausgebaut und weiterentwickelt werden. Die exzellente und interdisziplinäre Zusammenarbeit unterstreicht die Expertise jedes Einzelnen im Team.“