Das Institiut für Pathologie am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam ist die zentrale diagnostische Abteilung und eng in die Patient*innenversorgung eingebunden.
 
Sämtliche Gewebeproben, die bei endoskopischen Untersuchungen (z.B. einer Magenspiegelung) entnommen werden, sowie Proben von Punktionen beispielsweise der Brust, der Prostata oder der Leber, werden unter dem Mikroskop untersucht. Das gleiche gilt für jegliches Gewebe, das bei einer Operation entnommen wird – angefangen von kleinen Organen wie Blinddarm oder Mandeln bis hin zu großen Tumorresektaten. Die mikroskopische Untersuchung wird von unseren Fachärzt*innen für Pathologie durchgeführt.

Aufbereitung eines Operationspräparat durch einen Mitarbeitenden der Pathologie

Aufbereitung eines Operationspräparat durch einen Mitarbeitenden der Pathologie

Die mikroskopischen Befunde und Diagnosen sind häufig die Grundlage für die weitere Therapie. Insbesondere bei einer bösartigen Erkrankung (Krebs) muss die Diagnose histopathologisch gesichert sein, bevor weitere Maßnahmen wie eine Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie eingeleitet werden.

Obwohl heute in den Hintergrund der täglichen Arbeit gerückt, besteht eine weitere Aufgabe der Pathologie in der Obduktion verstorbener Patient*innen. An unserem Institut werden jährlich etwa 60 innere Leichenschauen durchgeführt. Die Obduktion ist ein wichtiger Bestandteil der Kontrolle, kann doch sie erst endgültige und sichere Hinweise zur Todesursache, zu weiteren und möglicherweise zu Lebzeiten des Patient*in nicht bekannten zusätzlichen Krankheiten und zu Therapiefolgen aufzeigen. Auch zur Feststellung einer möglichen berufsbedingten Organschädigung und damit zur Sicherung etwaiger damit verbundener Rentenansprüche ist eine Obduktion unerlässlich.

So erreichen Sie uns

Kontaktinformationen

Institut für Pathologie

Chefarzt: Prof. Dr. med. Gerald Niedobitek, FRCPath

0331 241-36502

0331 241-36500

Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam 

Lageplan

Unsere diagnostischen Schwerpunkte

Das Institut für Pathologie deckt sämtliche Bereiche der histopathologischen und zytologischen Diagnostik ab. Neben den Routine-Färbemethoden steht eine breite Palette an Antikörpern für immunhistologische Untersuchungen zur Verfügung. Außerdem werden regelmäßig Untersuchungen mittels direkter Immunfluoreszenz und in-situ-Hybridisierung durchgeführt. Für weitere molekularpathologische Untersuchungen (RAS-/BRAF-/EGFR-Mutationsanalysen, Mikrosatelliteninstabilität, Mykobakterien etc.) steht eine Kooperation mit einem Partnerlabor zur Verfügung.

Unser diagnostisches Spektrum umfasst folgende Bereiche/Organsysteme:

  • Haut
  • Gastrointestinaltrakt
  • Hals/Nasen/Ohren
  • Mund/Kiefer/Gesicht
  • Augen
  • Atmungssystem/Thoraxorgane
  • Mamma
  • Weibliches Genitale
  • Urologie
  • Knochen und Gelenke
  • Endokrine Organe
  • Hämatologie
  • Neuropathologie
  • Genitale und extragenitale Zytologie
  • Obduktionstätigkeit
  • Histologische Untersuchungen an allen Geweben aller Organe mit Standardtechniken.
  • Sämtliche Tumorpräparate werden gemäß der aktuellen Leitlinien aufgearbeitet und umfangreich klassifiziert (TNM-Status, Lymphknotenquotient, L-, V-, Pn-, R-Status).
  • Schnellschnittuntersuchungen sind während der Routinearbeitszeit (8:00 – 15:30 Uhr) jederzeit und danach nach kurzer telefonischer Anmeldung bis 19:00 Uhr durchführbar, die Bearbeitungszeit beträgt je nach Umfang 15 bis 30 Minuten.
  • Durchführung von Obduktionen (auch außerhäusig Verstorbener im Privatauftrag) mit anschließender Fallvorstellung, in der Regel um 11.00 Uhr.
  • Teilnahme an interdisziplinären Fallkonferenzen.
  • Durchführung von Kolloquien und Fortbildungen für alle einsendenden Kliniken.
  • Breite Palette histochemischer Untersuchungsmethoden zur Darstellung von Erregern (Mykobakterien, Protozoen, Pilze, Bakterien) sowie Spezialfärbungen für Bindegewebe und Pigmentablagerungen.
  • Polarisationsoptische Untersuchung, z.B. zur Darstellung von Amyloid oder zum Nachweis von Kristallablagerungen oder Fremdmaterial.
  • Untersuchung chronischer Synovialitiden anhand des Synovitis-Scores.
  • Klassifikation der Endoprothesenlockerung und der Arthrofibrose.
  • Untersuchung von Magenbiopsaten anhand der Sydney-Klassifikation, histochemischer und ggf. immunhistologischer Nachweis von Helicobacter Pyolori.
  • Kolitis-Diagnostik im Hinblick auf Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, lymphozytäre und kollagene Kolitis und andere.
  • Enzymdarstellung an Gewebeproben aus dem Magen-Darm-Trakt bei Morbus Hirschsprung und verwandten Erkrankungen.
  • Untersuchung von Leberbiopsaten bei Verdacht auf Hepatitis, Zirrhose, Speichererkrankungen und Tumoren.
  • Untersuchung von Hautbiopsaten bei entzündlichen bzw. bullösen Dermatosen, Zusatzuntersuchungen mittels direkter Immunfluoreszenz (DIF).
  • Diagnostik von Mamma-Karzinomen, immunhistologischer Nachweis der Hormonrezeptor- und HER2-Expression, ggf. in-situ-Hybridisierung zum Nachweis einer HER2-Amplifikation.
  • Andere gynäkologische Tumoren. Dysplasiediagnostik einschließlich des Nachweises einer HPV-Infektion mittels Immunhistologie und ggf. in-situ-Hybridisierung.
  • Untersuchung von Tumoren aus der HNO-Region, bei Plattenepithelkarzinomen routinemäßig mit HPV-Nachweis.
  • Untersuchung von Lungenbiopsaten im Hinblick auf Tumoren, Entzündung und interstitielle Lungenerkrankungen.
  • Untersuchung von Stanzbiopsaten aus der Prostata und von Prostatektomiepräparaten.
  • Andere urologische Tumoren (Niere, Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase).
  • Ursprungsdiagnostik von Tumormetastasen (CUP-Diagnostik) durch umfangreiche immunhistologische Untersuchungen auch an kleinen Gewebeproben.
  • Untersuchung von Beckenkammtrepanaten im Hinblick auf hämatologische Erkrankungen.