Potsdam, 12. Januar 2024

Arzt zeigt ein Pankreas-Modell

Arzt zeigt ein Pankreas-Modell

Das Klinikum Ernst von Bergmann steht für eine besonders breit aufgestellte, regelmäßig von Fachgesellschaften zertifizierte und immer am Patienten ausgerichtete Krebsbehandlung im Land Brandenburg. Unser von der Deutschen Krebsgesellschaft DKG zertifiziertes Onkologisches Zentrum OZ fungiert hierbei als Dachstruktur und bündelt die mehrheitlich ebenfalls zertifizierten Organkrebszentren. Unter den acht zertifizierten Organkrebszentren gehören das Pankreskarzinomzentrum sowie das Speiseröhrenkrebszentrum am KEvB zu den Leuchttrum-Krebszentren in Brandenburg. Das OZ ist seit 2018 durchgehend zertifiziert.

Zur Bedeutung einer DKG-Zertifizierung für Patient*innen: Studienergebnisse belegen, dass Krebsbehandlungen in zertifizierten onkologischen Zentren einen Überlebensvorteil für Krebspatient*innen darstellt; die Sterblichkeitsrate lag bei den untersuchten Krebserkrankungen niedriger als bei Patient*innen in Krankenhäusern, die nicht von der DKG zertifiziert waren. 

Das Klinikum Ernst von Bergmann ist aktuell das einzige Krankenhaus im Land Brandenburg, welches die Behandlung/komplexe Eingriffe an der Speiseröhre (Ösophagus) durchführt. „Unser Speiseröhrenkrebszentrum ist gleich auf mehreren Ebenen herausragend: es ist im Land Brandenburg das einzige Zentrum für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs; auch ist es eins von deutschlandweit insgesamt nur 40 durch die DKG zertifzierten Zentren. Und es erfüllt regelmäßig die vom GBA festgelegten Mindestmengen“, so Hans-Ulrich Schmidt, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Ernst von Bergmann.

Das Pankreaskarzinomzentrum des KEvB ist derzeit das einzige von der DKG zertifizierte Pankreas-Krebszentrum im Land Brandenburg. Mehrere brandenburgische Kliniken erfüllen – neben dem Klinikum EvB – die Mindestmengenvorgaben des GBA.

 „Für Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung ist es wichtig, ganzheitliche und dabei individuelle und moderne Behandlungsstrategien zu erhalten. Die Bündelung unserer onkologischen Expertise, die regelmäßigen Zertifizierungen durch Experten der DKG, der intensive interdisziplinäre Austausch innerhalb der Fachbereiche des Klinikums in den Tumorkonferenzen sowie mit Experten anderer Krankenhäuser: das macht für uns exzellente Patientenversorgung aus“, so Dr. med. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikums Ernst von Bergmann.

Pankreaskarzinomzentrum und Speiseröhrenkrebszentrum gehören beide ebenso wie das seit 2009 zertifizierte Darmkrebszentrum zum übergeordneten Zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrum des KEvB. Der GBA berät derzeit über Mindestmengen auch für Darmkrebs-Operationen.

Das KEvB ist ein Leuchtturm in der onkologischen Versorgung im Land Brandenburg – und arbeitet dafür immer auch eng mit anderen Krankenhäusern und ambulanten Versorgungseinrichtungen in der Region zusammen. Denn neben der stationären Versorgung ist gerade in der Krebsversorgung eine exzellente ambulante Versorgung für die Patient*innen von großer Bedeutung. „Hier bestehen zahlreiche Kooperationen mit niedergelassenen Kolleg*innen und anderen Kliniken. Sollen unsere Patient*innen im Mittelpunkt stehen, müssen wir alle in Brandenburg gemeinsam agieren“, so die Medizinische Geschäftsführerin Dr. Hochbaum.

Hans-Ulrich Schmidt ergänzt: „Als Flächenland steht Brandenburg vor vielen Herausforderungen. Gerade vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass wir den Bürger*innen immer wieder verdeutlichen: exzellente Medizin wird - auch - in Brandenburg gemacht.“

Behandlung/Komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

  • 2011 erstmalige Zertifizierung des Klinikums Ernst von Bergmann als Pankreas-Krebszentrum nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft, seitdem ununterbrochen rezertifiziert. Es ist aktuell das einzige zertifizierte Pankreas-Krebszentrum im Land Brandenburg.
  • Deutschlandweit gibt es aktuell 142 zertifizierte Pankreas-Krebszentren.
  • Die vom GBA festgelegte Mindestmenge für die Behandlung des Pankreaskarzinoms (Pankreasresektion) sind aktuell n=20. Im Klinikum Ernst von Bergmann wurden folgende Behandlungszahlen erreicht:
    • 2023 | Pankreasresektionen: 49
    • 2022 | Pankreasresektionen: 46
  • Wir empfehlen die öffentlich zugängliche Transparenzkarte der AOK zu den Mindestmengen https://www.aok.de/pp/hintergrund/mindestmengen/mindestmengen-transparenzkarte-2024/

Behandlung/Komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus (Speiseröhre)

  • 2021 erstmalige Zertifizierung des Klinikums Ernst von Bergmann als Ösophagus-Krebszentrum nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft, seitdem ununterbrochen rezertifiziert.  Es ist aktuell das einzige zertifizierte Ösophagus-Krebszentrum im Land Brandenburg (und auch das einzige Ösophagus-Krebszentrum überhaupt im Land Brandenburg).
  • Deutschlandweit existieren aktuell 40 zertifizierte Ösophagus-Krebszentren.
  • Die vom GBA festgelegte Mindestmenge für die Behandlung des Ösophaguskarzinoms (Ösophagusresektion) sind aktuell n=26. Im Klinikum Ernst von Bergmann wurden folgende Behandlungszahlen erreicht:
    • 2023 | Ösophagusresektion: 33
    • 2022 | Ösophagusresektion: 38
  • Wir empfehlen die öffentlich zugängliche Transparenzkarte der AOK zu den Mindestmengen https://www.aok.de/pp/hintergrund/mindestmengen/mindestmengen-transparenzkarte-2024/

Im Fokus

Prof. Frank Marusch im Patientengespräch.

Pankreaskopfkarzinom – Wenn das Leben andere Pläne hat

Als sich Frau Miteva im September 2022 bei Herrn Prof. Frank Marusch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, vorstellt, hat sie bereits ihre Diagnose mit dabei: Pankreaskopfkarzinom – ein bösartiger Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Den Befund hat die gebürtige Bulgarin während des Sommerurlaubs in der Heimat erhalten. Nach ihrer Rückkehr nach Potsdam entschließt sie sich, das Pankreaskarzinomzentrum des Klinikums Ernst von Bergmann aufzusuchen.

Leiter des Zentrums Prof. Dr. med. Frank Marusch im Operationssaal

10 Jahre Pankreaskarzinomzentrum am Klinikum Ernst von Bergmann

Das Pankreaskarzinomzentrum wurde im Jahr 2011 durch die Deutsche Krebsgesellschaft erstmalig zertifiziert und besteht somit seit 10 Jahren. Es ist ein Zusammenschluss aller Fachdisziplinen, die an der Früherkennung, Diagnosestellung und der Behandlung des Bauchspeicheldrüsenkrebses beteiligt sind.

Wir haben den Leiter des Zentrums, Prof. Dr. med. Frank Marusch, zum Interview getroffen.