Nierenerkrankungen und Nierenfunktionsstörungen

Die meisten Nierenerkrankungen verursachen zu Beginn weder Schmerzen noch Symptome. Oft weisen erst infolge einer zufälligen Untersuchung Eiweiße oder nur mikroskopisch sichtbare Blutspuren im Urin auf eine Schädigung der Niere hin. Eine schnelle Abklärung ist dann wichtig, um ein weiteres Fortschreiten bis zum drohenden Nierenversagen hin zu vermeiden.

Ursachen der Nierenerkrankungen

Das akute Nierenversagen wird meist durch ein konkretes Ereignis oder eine unmittelbare Belastung ausgelöst. Ein chronisches Nierenversagen entwickelt sich hingegen über Monate oder Jahre hinweg. Die häufigsten Ursachen sind Bluthochdruck, Spätfolgen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), ein Nachlassen der Herztätigkeit oder Zystennieren. Es ist wichtig herauszufinden, ob die Ursache der Nierenschwäche spezifisch behandelbar ist, damit ein weiteres Voranschreiten verhindert werden kann. Dies gilt besonders für primäre Nierenerkrankungen wie Glomerulonephritiden und generalisierte Autoimmunerkrankungen.

Diagnose

Eine nephrologische Diagnostik besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Blutuntersuchungen: Kreatinin, Cystatin C, Elektrolyte, Blutgasanalyse, Blutbild, glomeruläre Filtrationsrate (GFR) und Parathormon (PTH), Autoantikörper, Serumeiweiße
  • Urinuntersuchungen: Eiweiß, Zellen, Bakterien, Kristalle, Urinsediment (Untersuchung unter dem Phasenkontrastmikroskop)
  • Bildgebende Untersuchung mit Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Spezialuntersuchungen. Die häufigste und wichtigste davon ist die Nierenbiopsie, auch Nierenpunktion genannt. Dabei wird mithilfe einer speziellen Biopsie-Nadel eine Gewebeprobe aus einer der beiden Nieren entnommen.