Therapie

Ziel einer nuklearmedizinischen Therapie ist das Einbringen von radioaktiver Strahlung in den Körper, um gutartige oder bösartige Erkrankungen zu behandeln. Dabei unterscheidet man zwischen Therapieformen, die auf einer nuklearmedizinischen Station erfolgen (stationäre Therapien) und Therapieformen, die ambulant durchgeführt werden können.

Unsere Therapiestation im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam verfügt über vier geräumige Zweibett- und zwei Einbettzimmer (eines behindertengerecht), die sich äußerlich nicht von üblichen Patientenzimmern unterscheiden. Hier behandeln wir vorwiegend gut- und bösartige Erkrankungen der Schilddrüsen mit Radiojod. Die Gesetzgebung bestimmt, unter welchen Bedingungen eine Therapie durchgeführt wird und wie lange ein stationärer Aufenthalt dauert; mindestens sind es jedoch zwei Nächte. Während des Aufenthalts bei uns auf der Station besteht leider ein Besuchs- und Ausgangsverbot.

Radiojodtherapie

Die Radiojodtherapie wird eingesetzt, um eine Schilddrüsenüberfunktion zu beseitigen, eine vergrößerte Schilddrüse zur verkleinern und zur Nachbehandlung von zuvor operiertem Schilddrüsenkrebs.

Bei der Radiojodtherapie wird radioaktives Jod als Kapsel eingenommen. Das Jod kann nur von der Schilddrüse aufgenommen werden, wobei die Radioaktivität dazu führt, dass Schilddrüsenzellen vernarben. Diese Strahlenart hat im menschlichen Körper eine kurze Reichweite von wenigen Millimetern, sodass die Strahlung nahezu ausschließlich an dem zu behandelnden Ort wirkt. Dadurch kann eine unnötige Bestrahlung von Nachbarorganen weitestgehend vermieden werden und die übrigen Organe des Körpers werden in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt. Deshalb ist die Radiojodtherapie schonend und gut verträglich. Sie wird stationär durchgeführt.

Patienteninformation Radiojodtherapie

Schmerztherapie bei Skelettmetastasen

Schmerzen, die durch Knochenmetastasen bedingt sind, können mit radioaktiv markierten Medikamenten behandelt werden. Diese nuklearmedizinische Schmerztherapie wird ambulant in unserem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) durchgeführt.

Bei der Therapie wird Patient*innen Samarium-153-EDTMP in die Armvene injiziert, das innerhalb kurzer Zeit und in hoher Konzentration am Knochen angelagert wird. Bereiche, die Knochenmetastasen aufweisen, haben einen hohen Knochenumsatz. Daher nehmen sie das Samarium in besonders starkem Maße auf. So kommt es zu einer Bestrahlung der Metastasen, die Schmerzen werden schwächer, manchmal kommt es sogar zu einer Schmerzfreiheit.

Zur Behandlung von Knochenmetastasen speziell bei Prostatakrebs steht die ambulante Therapie mit Radium-223-Dichlorid zur Verfügung. Dieses Medikament wird bei jedem Patienten 6 Mal im Abstand von 4 Wochen in die Armvene injiziert, um nach jeder Behandlung und darüber hinaus die Schmerzlinderung zu erreichen.