Grauer Star (Katarakt)

Der Graue Star ist die häufigste Augenerkrankung und tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf, kann aber auch angeboren sein. Erste Anzeichen sind häufig eine getrübte Sicht (Sehen wie „durch einen Nebelschleier“) oder Lichtempfindlichkeit (besonders bei der Autofahrt in der Nacht). Weitere Beschwerden können ein gestörtes Farbensehen, aber auch Sehstörungen beim Lesen oder Doppelbilder sein. Bei fortgeschrittenem „Grauen Star“ kann das Sehvermögen nicht mehr durch eine neue Brille verbessert werden, dann hilft nur die Operation.

Diagnose Grauer Star:  Was muss ich jetzt tun?

Die gute Nachricht vorweg: Es ist alles halb so schlimm. Die moderne Medizin verfügt über hervorragende Möglichkeiten, den Grauen Star schnell, schmerzfrei und dauerhaft zu beseitigen. Brillengläser, Tropfen oder Medikamente helfen allerdings nicht, die Sehverschlechterung zu beheben. Der einzige Weg, den Grauen Star dauerhaft zu beseitigen, ist ein operativer Eingriff. Ihr Augenarzt wird die hierzu notwendigen Voruntersuchungen veranlassen und mit Ihnen das weitere, individuelle Vorgehen besprechen. Die Chance, dass Sie nach einem operativen Eingriff deutlich besser sehen werden, ist sehr groß.

Was passiert bei der Operation des Grauen Stars?

Bei der Operation des Grauen Stars (Katarakt-Operation) wird die eingetrübte Linse mikrochirurgisch entfernt und durch eine neue Kunstlinse (Intraokular-Linse, kurz IOL) ersetzt. In den meisten Fällen ist eine ambulante Behandlung möglich. Das bedeutet, dass Sie sich nach dem Eingriff im gewohnten häuslichen Umfeld erholen können und erst am nächsten Tag zur Kontrolle zum Augenarzt gehen. Der operative Eingriff selbst dauert ca. 10-30 Minuten. Meist reicht eine lokale Betäubung des Auges mit Tropfen und Gel aus. Wenn die Betäubung nach der Operation nachlässt, verspüren Sie eventuell ein „Pieksen“ oder das Gefühl eines Sandkorns im Auge. Ein leichtes Schmerzempfinden ist ebenfalls völlig normal. Dies verschwindet jedoch nach kurzer Zeit und wird von den meisten Menschen als nicht gravierend empfunden. Nur wenige Tage nach dem Eingriff können Sie bereits deutlich besser sehen und in der Regel wieder Ihren normalen Alltagstätigkeiten nachgehen. Das endgültige Ergebnis – Ihre optimale Sehschärfe – stellt sich regulär innerhalb von einer bis sechs Wochen nach der Behandlung ein. Dann kann gegebenenfalls auch eine neue Brille verordnet werden.

Innovative Therapie

Bisher findet die Behandlung des Grauen Stars, wie auch schon vor 30 Jahren, mittels Ultraschall statt. Eine sanftere Methode ist nun ein Lasersystem im Nanosekundenbereich. Dieser Eingriff mit dem Nano-Sekundenlaser findet ausschließlich mit sterilen Einweg-Instrumenten bei geringerer Energieabgabe statt. So trägt diese innovative Methode dazu bei, eine Schädigung von Gewebe und damit verbundene mechanische Komplikationen zu vermeiden.

Kann der Graue Star wiederkommen?

Mit der Entfernung der getrübten Linse ist der Graue Star dauerhaft beseitigt. Er „wächst“ nicht wieder nach. Nicht selten kann es jedoch nach der Operation zu einem Eintrüben eines Häutchens hinter der Linse kommen (sogenannter Nachstar). Wenn diese Trübung deutlich ausgeprägt ist, kann die gewonnene Sehschärfe wieder abnehmen. Der Nachstar ist jedoch mit einem schmerzfreien, nur wenige Minuten dauernden Lasereingriff dauerhaft zu beseitigen. Dieser Eingriff kann ebenfalls ambulant durchgeführt werden und wird normalerweise von der Krankenkasse übernommen.