Tumoren peripherer Nerven

Bei den Tumoren des peripheren Nervensystems handelt es sich meist um Neurinome, welche auch synonym als Schwannome bezeichnet werden, weil sie aus den sogenannte Schwann´schen Zellen der Nervenscheide hervorgehen. Sehr selten werden diese Nervenscheidentumoren bösartig.

Typische Lokalisationen sind der Hör- und Gleichgewichtsnerv (Akustikusneurinom), die spinalen Nervenwurzeln oder periphere Nerven (z.B. der N. medianus am Arm oder der N. ischiadicus am Bein).

Symptome können Schmerzen im Versorgungsgebiet des Nerven mit oder ohne sensomotorische Ausfälle (also Taubheit, Kribbelmissempfindungen und Muskellähmungen) sein. Tumoren der peripheren Nerven können aber auch einfach durch eine Schwellung unter der Haut auffallen. Durch Beklopfen können dann häufig Mißempfindungen ausgelöst werden.

Die Diagnostik umfasst die Bildgebung mittels Nervenultraschall und MRT bei oberflächlichen Tumoren mit ggf. neurologischer Funktionsdiagnostik mit Messung der Nervenströme.

Eine Operation kann in manchen Fällen indiziert sein. Diese erfolgt in der Klinik für Neurochirurgie unter Einsatz des Operationsmikroskops unter intraoperativem Neuromonitoring zur Überwachung der Nervenfunktionen. Der Eingriff erfolgt meist in Allgemeinanästhesie im Rahmen eines stationären Kurzaufenthaltes. Ziel der Operation ist die komplette Resektion des Tumors unter Erhaltung der Nervenfunktion soweit möglich. Die Prognose der gutartigen Nerventumoren ist sehr gut. Die Nachbetreuung erfolgt über die neurochirurgische Sprechstunde im MVZ.

Gesondert zu erwähnen ist noch die Morton Neuralgie. Diese beschreibt ein Schmerzsyndrom im Vorfuß, typischerweise im Verlauf der 3. und 4. Zehe. Ausgelöst wird dies durch eine Kompression von Nervenfasern der Fußsohle (Plantarnerven), welche zu einer reaktiven Verdickung der Nervenfasern mit schliesslich Ausbildung eines sogenannten Morton Neuroms führt.

Die Diagnose wird anhand der klinischen Beschwerden und einer MRT des Vorfußes, in welchem man die Nervenverdickung gut erkennen kann, gestellt. Sollten konservative Maßnahmen wie Schuheinlagen oder örtliche Spritzen zu keiner ausreichenden Beschwerdelinderung führen, ist eine operative Therapie möglich. Hierbei wird über einen kleinen Hautschnitt an der Fußoberseite zwischen den entsprechenden Zehen die Nervenverdickung im ambulanten Rahmen entfernt.