Intrathekale Baclofen-Therapie (ITB)

Die Implantation einer Medikamentenpumpe zur Infusion von Baclofen in den Rückenmarkskanal bietet einen Behandlungsansatz für Patienten mit einer spastischen Lähmung, bei denen die orale Medikation nicht ausreichend wirkt oder erhebliche Nebenwirkungen hat. In ca. 30% der Fälle bleibt die orale Baclofen-Therapie ohne einen ausreichenden Erfolg.

Das Prinzip der Pumpe besteht in der dauerhaften Abgabe des Medikaments Baclofen in den Liquor(Hirnwasser)raum des Wirbelkanal, unmittelbar an den Ort der Schädigung (Rückenmark, Gehirn). Dadurch wird nur ein Hundertstel bis Tausendstel der oralen Baclofen-Dosis für eine ausreichende Wirkung benötigt.

Hierfür wird in einer kurzen Operation in Vollnarkose ein dünner Silikonschlauch über eine Punktion in den Raum zwischen Rückenmarkshaut und Rückenmark geschoben (intrathekaler Katheter) und mit der Pumpe verbunden, die in das Unterhautfettgewebe, üblicherweise im Bauchbereich, eingesetzt wird. Diese besitzt ein Reservoir, das mit dem Medikament befüllt wird. Die Pumpe ist hochpräzise mit Fördermengen im Mikroliterbereich und kann mit einer Fernbedienung von außen programmiert und gesteuert werden. Die Befüllung der Pumpe erfolgt gewöhnlich durch den behandelnden Neurologen, Kinderarzt oder Schmerztherapeuten.