Parkinson und andere Bewegungsstörungen

Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und wird den sogenannten Bewegungsstörungen zugeordnet.

Sie ist mit einem langsam fortschreitenden Verlust Dopamin-produzierender Nervenzellen verbunden. Die klinischen Leitsymptome umfassen ein unwillkürliches Zittern (Tremor), eine Bewegungsverlangsamung (Hypokinese), und eine Tonussteigerung der Muskulatur (Rigor). Darüber hinaus beklagen Betroffene häufig auch sogenannte nicht-motorische Beschwerden, wie einen Verlust des Geruchssinns, eine niedergeschlagene Gemütslage, Schlafstörungen oder Schmerzen.

Die Parkinson-Krankheit erfordert häufig gerade zu Beginn der Erkrankung eine spezialisierte differentialdiagnostische Betrachtung. Dabei gilt es u.a. die folgenden Krankheiten abzugrenzen:

  • Atypische Parkinson-Syndrome (z.B. Multisystematrophie, MSA; Progrediente Supranukleäre Paralyse, PSP; Corticobasales Syndrom, CBS)
  • Vaskuläres Parkinsonoid
  • Tremorsyndrome (z.B. Essentieller Tremor)
  • Normaldruckhydrozephalus Studie KoSSNo
  • Genetische Erkrankungen (z.B. Morbus Huntington, HD; Spinocerebelläre Ataxie, SCA)

Die Möglichkeiten der Diagnostik der Klinik für Neurologie und Klinische Neuropsychologie in Potsdam umfassen hochauflösende Kernspintomographie, nuklearmedizinische Untersuchungen (SPECT, PET-CT), Ultraschalluntersuchungen (Hirnparenchym-Sonographie), fiberendoskopische Schluckdiagnostik (FEES), differenzierte Liquor-Analyse (u.a. Bestimmung der Demenzmarker), humangenetische Beratung, Testungen der Konzentrations-/Gedächtnisleistungen und spezielle Medikamentenanwendungen (z.B. pulsatiler Levodopa-Test).

Wir behandeln seit vielen Jahren Patient*innen mit Parkinson in unserer Klinik in Potsdam leitliniengerecht, auf höchstem Niveau und mit modernster Medikation. Im Rahmen eines stationären Aufenthaltes bieten wir Ihnen eine medikamentöse Erst- bzw. Neueinstellung. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium bieten wir Ihnen auch die Möglichkeit der Apomorphin-Pen-Injektion sowie die Anlage einer Apomorphin- bzw. Levodopa-Pumpe an.

Sollten Sie an einem idiopathischen Parkinson-Syndrom erkrankt sein ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen und einem nicht zufriedenstellend behandelbaren Tremor bzw. Schwankungen der Beweglichkeit oder relevanten Nebenwirkungen der Medikation bieten wir Ihnen eine stationäre Operations-Abklärung für eine Tiefe Hirnstimulation (THS) an. Einen möglichen operativen Eingriff führt unsere Klinik in Kooperation mit dem Direktor der Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie Magdeburg, Prof. Dr. Jürgen Voges, durch.

Potsdamer Parkinson-Café

Gemeinsam mit der Deutschen Parkinson-Vereinigung (DPV) und der Deutschen Parkinson Hilfe (DPH) bieten wir regelmäßig für Patient*innen und Angehörige unser Parkinson-Café an. In angenehmer und entspannter Atmosphäre haben Sie die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen zum Umgang mit der Erkrankung auszutauschen. Die Termine finden Sie auf unserer Klinikstartseite sowie in unserem Programm.

Im fortgeschrittenem Parkinson-Stadium

Parkinson-Komplex-Behandlung

Bei Patient*innen im fortgeschrittenen Parkinson-Stadium mit sogenannten motorischen Wirkfluktuation (Phasen der Über- bzw. Unterbeweglichkeit und ggf. psychiatrischen Komplikationen mit Halluzinationen) kann eine Parkinson-Komplex-Behandlung zur Neueinstellung und Therapieoptimierung durchgeführt werden.

Über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen durchlaufen Sie dabei eine ganzheitliche Behandlung und Therapie. Wir arbeiten fachübergreifend mit Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Neuropsycholog*innen, Logopäd*innen sowie speziell geschulten Pflegekräften zusammen. Durch die kombinierten Maßnahmen behandeln wir die motorischen Fähigkeiten wie Gehen und Greifen ebenso wie Stimm- oder Schluckprobleme. So unterstützen wir Sie, Ihre Mobilität und damit Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Begleitende Maßnahmen

In jedem, insbesondere aber in den fortgeschrittenen Stadien des Parkinson-Syndroms, sind intensive flankierende Maßnahmen mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sinnvoll.

Wir bieten Ihnen ein spezialisiertes Angebot sowie eine gezielte neuropsychologische und sozialmedizinische Beratung. Sofern gewünscht besteht zudem die Sicherstellung einer ambulanten Nachsorge in der Neurologischen Praxis in der Poliklinik Ernst von Bergmann.

Video: Spezialisierte Parkinson-Komplex

Prof. Dr. med. Martin Südmeyer, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam, zeigt Ihnen in dem Video, wie die spezialisierte Parkinson-Komplexbehandlung als ganzheitliche Therapie im multidisziplinären Team angeboten wird.

Artikel in Spektum der Wissenschaft über den Effekt von Tischtennis auf Parkinson

Parkinson: Der Tischtennis-Effekt

Kann Pingpong Parkinson lindern? Die Meinungen gehen auseinander. Während Betroffene wie Frank Elstner überzeugt sind, fehlt es an soliden wissenschaftlichen Belegen.

"Es sind nicht nur die Geselligkeit und die sportliche Aktivität, sondern auch der Wettkampf, der die Produktion von Dopamin fördert", sagt Prof. Dr. med. Martin Südmeyer, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Klinische Neuropsychologie am Klinikum EvB.

Artikel in Spektrum der Wissenschaft (März 2024)

Verdauung und Ernährung bei Parkinson

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Verdauung und Parkinson und welche Regeln kann ich bei meiner Ernährung beachten, wenn ich an Morbus Parkinson erkrankt bin? Dr. med. Ali Amouzandeh gibt in seinem Vortrag Antworten darauf.

Nachgefragt

Diagnose Parkinson

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Nachgefragt: Sie fragen, unsere Gesundheitsexperten antworten“ erläutern Dr. Odette Fründt, Prof. Dr. Martin Südmeyer und Dr. Ali Amouzandeh die Diagnose Parkinson und geben Antworten auf die häufigsten Fragen von Betroffenen und deren Angehörigen. 

Wir sind für Sie da

Unser Team für Ihre Behandlung