Wundzentrum
In Wundzentrum Ernst von Bergmann in Potsdam, welches das ICW Wundsiegel® als Medizinisches Wundzentrum trägt, kümmert sich unser intediziplinäres Team täglich um die Versorgung und Behandlung von chronischen Wunden.
Neben den bereits zertifizierten Wundexpert*innen und Wundbeauftragten im Bereich der Pflege, zählen die Fachabteilungen der Plastischen Chirurgie, Angiologie, Diabetologie, Geriatrie, Gefäßchirurgie und Radiologie ebenfalls zum Wundzentrum.
Zertifiziertes Medizinisches Wundzentrum
In Deutschland leben aktuell rund 1,8 Millionen Menschen, die unter einer chronischen Wunde leiden, und diese Zahl steigt stetig an. Zu den chronischen Wunden zählen neben offenen Beinen, Dekubitus und dem Diabetischen Fußsyndrom alle Wunden, die trotz adäquater Behandlung nach acht Wochen nicht abgeheilt sind. Daraus resultierend entstehen erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität für die Patient*innen durch stark ausgeprägte Schmerzen, Geruchsentwicklung und Krankenhausaufenthalte.
Das Klinikum Ernst von Bergmann ist seit November 2022 durch die Initiative chronische Wunde e.V. (ICW) als Medizinisches Wundzentrum zertifiziert und entwickelt das seit 2016 zertifizierte stationäre Wundmanagement damit weiter. Diese Neubildung und Zertifizierung des interdisziplinären und interprofessionellen Wundzentrums ist ein weiterer Baustein in unserer patientenzentrierten Versorgung.
Die Voraussetzungen für die Bezeichnung als Medizinisches Wundzentrum nach ICW sind die Erfüllung von strukturellen und fachlichen Anforderungen, interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems. Die Anforderungen, die im Rahmen der Zertifizierung an die Wundzentren gestellt werden, tragen zur verbesserten Behandlung und Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden in jeder Phase der Heilung bei.
Unsere Behandlungsschwerpunkte
Für Patient*innen mit chronischen Wunden bringt es viele Vorteile, sich in unserem Wundzentrum unter einer plastisch-chirurgischen Leitung behandeln zu lassen, insbesondere durch die Vielfalt der Therapiemöglichkeiten, die angeboten werden können. Neben konservativen Therapieverfahren können wir mittels Spalthaut, freien oder gestielten Lappenplastiken den Verschluss der Wunde erzielen. So kann mit einer chirurgischen Therapie die Abheilung einer Wunde oft schneller und sicherer erfolgen, wodurch eine rasche Besserung der Lebensqualität erreicht werden kann.
Es wird je nach Allgemeinzustand und Patientenwunsch eine optimale und individuelle Wundversorgung für den Patient*in erarbeitet, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Mehr als 85 Prozent der chronischen Wunden können in weniger als sechs Monaten zur Abheilung gebracht werden.
Die Patient*innen als Ganzes
Im Fokus steht nicht nur die Sanierung der Wunde, sondern auch die Behandlung der Grunderkrankungen und die Prophylaxe. Wir sehen den Patient*in als Ganzes und versuchen, seine Lebensqualität langfristig zu erhalten und zu verbessern. Regelmäßige Patientenschulungen und das Einbinden der Patient*innen in Verbandswechsel, um ihre Selbstständigkeit zu stärken, sind fester Bestandteil unseres Konzeptes.
Wundkonferenz
In gemeinsamen Wundkonferenzen werden die einzelnen Behandlungsfälle ganzheitlich betrachtet, um individuelle und schonende Behandlungspläne zu entwickeln. Ein ganz entscheidender Vorteil für die Patient*innen ist die Erfahrung der einzelnen Fachbereiche, die im Wundzentrum zusammen arbeiten und sich ergänzen. Dadurch erhalten die Betroffenen einen Behandlungsplan, der aus mehreren Blickwinkeln betrachtet wurde und werden dennoch zentral an einem Ort behandelt.
Versorgungsnetzwerk und Nachsorge
Unser Wundzentrum ist mit niedergelassenen Haus- und Fachärzt*innen, ambulanten Pflegediensten, Physiotherapeut*innen und anderen Kliniken vernetzt. Neben dem Klinikum sind einige Fach- und Assistenzärzt*innen der Abteilung in der Poliklinik tätig. Sofern unsere Patient*innen dies wünschen, kann somit auch nach der Entlassung aus dem Klinikum die ambulante Betreuung aus einer Hand erfolgen.